imperial state electricWie KISS ohne Größenwahn!  

Vierte Veröffentlichung in drei Jahren - der umtriebige Ex-HELLACOPTER Nicke Andersson legt weiterhin ein beeindruckendes Arbeitstempo vor. Neuerungen seit dem tollen "Pop Wars" vom letzten Jahr? Höchstens in Nuancen. Etwas anderes war auch nicht zu erwarten. Tief in den 70ern verwurzelter High-Energy-Rock&Roll ist seit jeher Anderssons liebste Spielwiese - so auch auf "Reptile Brain Music".

Als Single hauen uns IMPERIAL STATE ELECTRIC zunächst "Reptile Brain" um die Ohren, das ausnahmsweise nicht Andersson, sondern Bassist Dolf De Borst singen darf, der sonst eigentlich bei den DATSUNS zu Hause ist. Und das macht er gut, stimmlich leicht an Vince Neill erinnernd. Die Gitarren wie immer schön nervös, schneller Beat, rockiger Refrain, eine Standortbestimmung. Von diesem Pfad wird kaum abgewichen - "Faustian Bargians" klingt wie KISS ohne Größenwahn. "Dead Things" kommt einer Ballade ziemlich nahe und erinnert mit seinem unprätentiös-schönen Solo an SLASH'S SNAKEPIT. Der Refrain von "Eyes" zitiert melodiösen Bubblegum-Pop.  

Ein unterhaltsames, stilsicheres, aber auch etwas überraschungsarmes Album, dem die großen Momente fehlen, die den »Vorgänger POP WAR" auszeichneten. Potentielle Klassiker wie "Uh Huh" oder komplexe Kompositionen à la "Enough To Break Our Hearts" sucht man auf "Reptile Brain Music" vergebens. Eine von tollen Musikern zusammengestellte, leckere Zwischenmahlzeit, welche die Zeit zum nächsten Fünf-Sterne-Menü überbrückt ist das Album aber allemal. Guten Appetit! 

VÖ 02.12.2013 / Psychout Records / Soulfood