cerebral-ballzyThe 80s are calling!

Das Beste an CEREBRAL BALLZY ist ihre Glaubwürdigkeit. Kalt wie Hundeschnauze rumpeln sich die New Yorker Jungs mit ihrem authentischen, leicht melodischen 80er-Punkrock durch ihr zweites Studioalbum. Wie ein verrotteter Super-8-Film werden die knackig kurzen Songs abgespult, der LoFi-Sound erweckt das Bedürfnis, wieder mit Fish Board und Pornobalken skaten zu gehen und die Straßen unsicher zu machen.

Der Opener „Another Day“ ist ein einziger Uptempo-Dosenbier-Rausch mit gekonnter IDGAF-Attitüde, der jedoch nicht so geradlinig ist, wie man erwarten würde. Von Zeit zu Zeit zieht die Band die Bremse an und macht das gesamte Album dadurch dynamischer und spannender. Die teils maulfaulen, dennoch energetischen Vocals sind abwechslungsreich und vollenden das wilde Powerchord-Geschrammel der Klampfen. Nicht zu unterschätzen sind vor allem die Drums: Beim ersten Hören wirken sie erstmal zweckdienlich und unspektakulär. Lauscht man genauer, ackert sich der Mann an der Schießbude technisch gekonnt die Pfoten wund. Melodischer wird es bei Songs wie „Lonely As America“ oder „Be Your Toy“. Ein weiteres Highlight ist der Track „Fast Food“, der sich nach einem hervorragenden Bühnentrack anhört und zum Mitjohlen anregt.

Die Platte bleibt zwar der Tradition kurzer Punk-Songs treu, ist dadurch aber auch viel zu schnell wieder vorbei. Dann eben noch ein Durchlauf. Und noch einer. Das Quintett CEREBRAL BALLZY dürfte mit diesem Release jedem gestandenen Punker aber auch Frischlingen des Genres ohne Einschränkungen gefallen, denn sie verschmelzen das Beste aus Oldschool-, Fun- und Hardcore-Punk in einer astreinen Legierung.

Cult Records / AL!VE – VÖ: 18.07.2014

pd