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vanyakostolomrip.jpgRuhe in Frieden Wanja!

Berlin / 18.11.2009: Am 16. November 2009 gegen halb 9 Uhr abends nach Moskauer Zeit wurde der gerade mal 26-jährige Ivan Chutorskoj, bekannt als Wanja Kostolom (=Knochenbrecher) durch zwei Kopfschüsse brutal und hinterlistig in seinem Hauseingang ermordet. Ivan war einer der Gründer der Moskauer R.A.S.H. (Red and Anarchist Skinheads) Bewegung.


Er war als ein offener, immer hilfsbereiter und engangierter Mensch bekannt. Er war ein Sportler und Straight Edger. Er organisierte in letzter Zeit Wettkämpfe im gemischten Kampf (Vertreter verschiedener Stile können gegeneinander antreten) in antifaschistischen Kreisen. Er hat Bands bei Konzerten bewacht, sich tatkräftig an antifaschistischer Aufklärung beteiligt und sich aktiv bei Naziübergriffen eingemischt. Ivan war einer der bekanntesten und aktivsten Antifaschisten in Moskau und natürlich einer der größten Feinde der dortigen Nazis. Seine Fotos und Adresse wurden in der Naziforen veröffentlicht und zu seiner Ermordung aufgerufen. Es wurde schon mehrmals versucht ihn umzubringen. Das erste Mal haben die Nazis 2005 ihm den Kopf mit einer Rasierklige zerschnitten. Das zweite Mal haben sie ihm in seinem Hauseingang aufgelauert und mit einem Schraubenzieher mehrmals in seinen Hals gestochen und ihn mit dem Baseballschläger verprügelt. Damals überlebte er nur knapp. Im Januar 2009 wurde Ivan wieder schwer verletzt. Er bekam bei einer Prügelei einen Messerstich in den Bauch. Und vor wenigen Tagen haben die Nazis endgültig ihr Ziel erreicht, inden sie ihn feige, aus dem Hinterhalt erschossen.

Ich hatte Wanja vor fast zwei Jahren kennengelert, als ich ihn und den am 10. Oktober 2008 ebenfalls inzwischen ermordeten S.H.A.R.P. Fjodor Filatov für den Wahrschauer 56 interviewt hatte. Seit dem hatte ich mit ihm immer wieder Kontakt und kannte ihn als einen intelligenten und seinen Idealen immer treuen Menschen, der sich nicht nur mit Nazis geprügelt hat, sondern sich auch anderweitig am antifaschistischen Kampf aktiv beteiligt und als Streetworker gearbeitet hat. Er war entschieden gegen Mord, egal wie die Situation sich zuspitzte. Wanja war ein mutiger und optimistischer Mensch, der sich seiner Gefahr bewusst war. „Wir könnten zwar abhauen und das Problem hinter uns lassen, aber das Problem wird dadurch nicht gelöst. Es ist eine Herausforderung, für seine Kultur, für seine Freunde zu kämpfen und damit die eigene Sache voranzutreiben. Das ist schwer. Das ist ein großes Risiko. Menschen werden getötet oder zu Krüppeln gemacht. Das ist sehr gefährlich, aber ich bin der Meinung, dass ich ein gutes Leben habe. Ich habe eine Freundin, einen Job, Sport, meine eigene Kultur, die ich vorantreibe. Ich kann nicht sagen, dass mir etwas fehlt. Ja, ich lebe anders als die meisten Menschen. Riskanter. Aber ich kann nicht sagen, dass mir das nicht gefällt. Ich liebe Adrenalin. Ja, wir in Moskau haben Messer und Pistolen bei uns, aber wir sind an die Gefahren gewöhnt“, hatte er damals im Interview gasagt.

Ruhe in Frieden Wanja. Deine optimistische Art und wie Du bis zum Schluss deinen Idealen treu geblieben bist wird mir immer in Erinnerung bleiben. 

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All sparks will burn out in the end! Verjag die Nazis aus Walhalla!
bigat

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Hier ist ein Link mit Bankverbindungen zu ABC Moscow, bei denen man Spenden zur finanziellen Unterstützung von Ivans Familie überweisen kann: http://www.avtonom.org/index.php?nid=2250