BAND: TOMMY GUN
ALBUM:

LABEL: Wolverine Records / Soulfood - VÖ: 18.02.2011
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Zuletzt aktualisiert am: 09. Juli 2011
Es gibt ja Bands, die nach ihrer Gründung sofort auf die Überholspur einbiegen. Dort wird dann das Gaspedal durchgetreten, bis das Bodenblech knirscht und in Null Komma Nix ist die Band in aller Munde. So eine Combo scheint TOMMY GUN aus Österreich zu sein. Kaum gegründet und den Proberaum fertig ausgebaut, standen schon Gigs mit MAD SIN, THE REAL Mc KENZIES, THE GENERATORS, US BOMBS, LOS FASTIDIOS und RADIO DEAD ONES an. Das sind starke Referenzen, auch wenn man jetzt vielleicht anmerken könnte, dass es in Österreich nicht so viele gute Punkbands gibt wie hierzulande. Mit „Always True“ veröffentlicht der Fünfer sein erstes Album. Auf diesem präsentiert uns die Band zwölf Songs, die für ein Debütwerk erstaunlich erwachsen und clean sind. TOMMY GUN spielen schön eingängigen Melodic-Punkrock, der mal nach Kalifornien schaut, mal die Emo-Ecke berührt, mal in den Streetpunk geht und sich mit einem Haufen Sing-A-Longs schmückt. Neben den schnelleren Stücken zeigt die Band auf dem Album auch, dass sie es versteht, Balladen zu vertonen. Musikalisch ist das für ein Debüt ganz großes Tennis. Gesanglich ist auch alles top und die Musiker verstehen auch was von ihren Instrumenten. Es ist alles nicht übel, was die Gruppe bietet und lässt mich durchgehend verwundert zurück, da es für ein Debüt wirklich sehr professionell und sauber ist. Genau das ist dann aber auch das Problem: die Band ist zu clean. Die Tattoos, die die Jungs tragen, die Klamotten die sie anhaben und der Sound den sie spielen, all das ist ok - die Klischees werden bedient, aber eben nicht mehr. TOMMY GUN ist eine Band, die im Meer mitschwimmt, keine schlechte Figur macht, aber nicht auffällt. Die Melodien gehen schnell rein ins Ohr, bleiben aber nicht haften. Live schaffen sie es vielleicht durch ihre Präsenz, mehr Begeisterung zu wecken, könnte mir aber genauso vorstellen, dass abends nach dem Gig keine Melodie mehr gesummt werden kann. Irgendwie fehlt das gewisse Etwas. Aber vielleicht täusche ich mich auch. Trotz allem, ein ordentliches Erstlingswerk.
Frank
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