BAND: HOLMES
ALBUM:

LABEL: Black Star Foundation / Cargo Records
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Zuletzt aktualisiert am: 09. Juli 2012
Folk hat viele Gesichter – so viele, dass sich der Rolling Stone sogar die Bezeichnung „Scandinavian Americana“ für den Stil des schwedischen Sextetts HOLMES einfallen ließ. Als geneigter Musikjunkie und etwas politisch Interessierter kann man das als ziemlich vereinnahmend empfinden. Doch man ist es ja von den Amerikanern gewohnt, dass sie ihre Flagge in die kulturellen Errungenschaften anderer Länder rammen. Denn auch wenn der klassische Folk zu großen Teilen aus den USA stammt, haben HOLMES trotz der Lap-Steel-Gitarre nur marginale Einflüsse aus dem fernen Westen vorzuweisen. Manche Stücke wie „All I Had“ fahren, beeinflusst durch den großzügigen Einsatz des Schifferklaviers, sogar eher französische Stilmittel auf. Vorherrschend ist aber zweifelsohne die typische, skandinavische Bedrücktheit, die die Songs vermitteln. Als treffendste Referenz sind hier SIGUR RÓS zu nennen. Ähnlich sanft und lieblich, aber direkter gehen HOLMES auf diesem zweiten Album zu Werke und schaffen Titel um Titel neue, verzaubernde Klangwelten, die einen in tiefste Nachdenklichkeit reißen können. Allein das Lied „Vinter“ zeugt als Liebeserklärung an die kalte Jahreszeit von Detailverliebtheit und Einfühlungsvermögen für die einfachen Dinge des Lebens. Mit „Burning Bridges“ zeigen HOLMES, dass die Lobhymnen auf ihr Debüt „Have I Told You Lately That I Loathe You“ gerechtfertigt waren und werden ihren Erfolg weiter ausbauen.
pd
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