BAND: JENS LEKMAN
ALBUM:

LABEL: Secretly Canadian / Cargo Records - VÖ: 31.08.2012
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Zuletzt aktualisiert am: 07. Januar 2013
Eine Menge schöner und entspannender Platten gab es 2012 zu verzeichnen. Dazu gehört fraglos die neue CD des Schweden Jens Lekman „I Know What Love Isn't“, das seit 2007 erste Full-length-Lebenszeichen. Ruhig und trotzdem beschwingt lässt mich dieses Album an das kleine Akustikkonzert im Flux.fm-Headquarter zur Mitte des Jahres zurückdenken. Solo trat Herr Lekman dort auf und lieferte ein nettes, kurzes und schönes Set ab. An die einzelnen Songs erinnere ich mich jedoch nicht mehr, und da ist es gut, sie mit dieser CD ins Gedächtnis zurückzurufen. Das neue Album ist dann auch sehr schön geworden und bestens arrangiert - ein Sommerwerk, das wie der Herbst klingt und auch im Frühling funktioniert. Los geht es mit dem Intro „Every Little Hair Knows Your Name“, welches einen mit seinem melancholischen und gefühlvollen Pianospiel in das Album zieht und am Ende der Platte noch einmal als vollständiger Song in Erscheinung tritt - dann mit den betörenden Vocals des Sängers versehen. Das zweite Lied (die erste Single „Erica America“) beginnt verhalten, startet mit spanischer Gitarre und wird dann zu einem Indiepopsong mit angenehmen Vocals, männlichen wie weiblichen, romantisch, ins Ohr gehend, fast schon fröhlich. Dieses Stück wird vom nachfolgenden „Become Someone Else's“ dann in puncto Eingängigkeit noch getoppt. Seine flirrenden Keyboardklänge, zu Beginn und während des Refrains, gehen sofort ins Ohr und machen ihn zu meinem Lieblingslied auf der CD. Auch die folgenden Lieder haben ihre Momente und bestechen durch ihre Einfachheit, ihre sparsame Instrumentierung und ihre klaren und einnehmenden Vocals. So erinnert „Some Dandruff On Your Shoulder“ an THE SMITHS mit verspielter Pianountermalung und Wohlfühlrhythmen. Das folgende „She Just Don't Want to Be with You Anymore“ dann könnte direkt aus „Twin Peaks“ von David Lynch entsprungen sein, er erinnert auf jeden Fall an die Titelmelodie dieser Kultserie. „I Want A Pair Of Cowboy Boots“ ist ein eher leises Stück mit Akustikgitarre und vereinzelten Klaviertönen. Auch die folgenden Lieder halten das Niveau und verbinden poppige Melodien mit melancholischen Gesangsstimmen. Herausragend so zum Beispiel sind da noch die Songs „The World Moves On“, „The End of the World Is Bigger Than Love“ oder der letzte Track, welcher das Werk romantisch abschließt und den Kreis zum Anfang schließt: „Every Little Hair Knows Your Name“ in der Gesangs-Version. Alles zusammen ergibt sich ein Indiepopalbum für die dunkle Jahreszeit, mit zerbrechlichen Melodien und viel Herzenswärme, ein Album über Liebe, das romantisch und herzergreifend ist.
Andy
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