BAND: METALLICA
ALBUM:

LABEL: Universal Music – VÖ: 20.09.2013
*
Zuletzt aktualisiert am: 21. Dezember 2013

Die umjubelten Eröffnungstakte vom Kult-Intro „The Ecstasy Of Gold“ jagen mir einen Schauer den Rücken hinunter und erinnern mich dabei an mein erstes METALLICA-Live-Erlebnis 1992. Genau ein Jahr zuvor spalteten die Musiker aus San Francisco mit dem „Black Album“ die Gemüter ihrer Anhänger. In ihren Anfängen hatten sie noch Metal-Geschichte geschrieben, was dann mit dem schwarzen Album folgte, riss die alten Fans nicht mehr vom Hocker. Doch METALLICA schafften es, dafür ein breiteres Publikum für sich zu gewinnen. Bald liefen Songs wie „Nothing Else Matters“ oder „Enter Sandman“ im normalen Rock-Radioprogramm. Doch die Setlisten ihrer Live-Auftritte sprechen hingegen ganz klar die Sprache: back to the roots! Das macht auch dieser Soundtrack zweifelsfrei deutlich. Die aktuelle Doppel-Live-CD bietet nämlich die musikalische Untermalung zum Kinospektakel „METALLICA – Through The Never 3D“, das ich allerdings nicht beurteilen kann. Aber an dieser Stelle soll es ja um den dazugehörigen Score gehen. Die Aufnahmen stammen von Konzerten in den kanadischen Städten Edmonton und Vancouver.

Der Großteil der Stücke auf beiden CDs stammt von den älteren Scheiben und nur sechs von sechzehn Songs, wie bespielsweise „Fuel“ von „Re-Load“, „Cyanide“ von „Death Magnatic“ oder das balladeske „Nothing Else Matters“ können auf die Zeit „Black Album“ und später datiert werden. Nach dem Intro nimmt „Creeping Death“ mich mit zurück in die Zeit von „Ride The Lightning“, hinterher wird „For Whom The Bell Tolls“ um die Ohren gehauen. Mein Highlight „One“ beginnt mit den typischen markerschütternden Gewehrsalven. Bei „The Memory Remains“ gröhlen die Massen mit. Ich bin aber ganz froh, dass die Nummer nicht in ein Singspielchen ausartet. Den Abschluss bildet das Instrumental „Orion“, das meiner Meinung nach aber nicht live aufgenommen wurde, denn das sonst mitfeiernde Publikum ist zu keiner Zeit zu vernehmen. Schade eigentlich!

Womit ich mich bei James Hetfield immer noch nicht wirklich anfreunden kann, ist sein seit einigen Jahren veränderter Gesangsstil – besonders in den höheren Stimmlagen. Mir sind es mitunter zu viele ‚yeeehaaa‘ und ‚yeah … yeah!‘ Der Sound ist ausgewogen und gewaltig und lebt auch von entsprechend eingesetzten Toneffekten wie in „Ride The Lightning“.

Die Doppel-CD (auch als Vinyl in Standardausführung oder limitierte Auflage) sei Sammlern und METALLICA-Einsteigern empfohlen. Ansonsten bin ich Verfechter von Live-Mitschnitten in Bild und Ton ohne filmische Handlung. Oder geht doch einfach zum nächsten Konzert!

claudia k.
 Zurück