BAND: CAVALERA CONSPIRACY
ALBUM:

LABEL: Roadrunner Rec. – VÖ 25.3.2008
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Zuletzt aktualisiert am: 25. März 2008
Damals, im Winter 1996 traf mich eine Entscheidung, die mein Leben bis heute verändern sollte. Seit vier Tagen glücklicher Besitzer einer Fahrerlaubnis, umgangssprachlich Führerschein, wollte ich im mütterlichen Polo nach Stuttgart fahren, um dort SEPULTURA auf ihrer „Roots“-Tour zu sehen. Zusammen mit vier anderen Freunden von Bier und weiteren Genussmitteln. Das unerwartete, mit schlechtem Wetter (Okay, Schneesturm, beschissene Sicht, -10°C) begründete einstimmige „nein“ meiner Eltern ließ wenig Interpretationsraum zu und konnte trotz schärfster Argumentation meinerseits nicht ausgehebelt werden. Die vier Kollegen und ich blieben daheim. Glücklicherweise hatten wir noch keine Karten. Als dann im Verkehrsfunk die Rede von schweren Karambolagen war, konnte ich Vater und Mutter verstehen. Auch wenn ich es damals nicht zugegeben habe. Denn die schlimme Nachricht kam noch in der gleichen Woche: nach ihrem Auftritt in der Brixton Academy in London hatten SEPULTURA sich aufgelöst! Ich erspare uns weitere Einzelheiten aus den vergangenen 12 Jahren und setze an Ostern 2008 wieder ein, als „Inflikted“ von CAVALERA CONSPIRACY in meinem Briefkästchen einschlug. Groß waren die Erwartungen bei der Vorstellung, die Brüder Cavalera mal wieder auf einer Platte zu hören. Leider war die spontane Freude dann nicht mehr so groß. Denn die erwartete Entwicklung, die Synthese aus SEPULTURA und Max‘ Band SOULFLY, die sehe ich in „Inflikted“ nicht. Hier gibt es zweifellos geile Granaten, z.B. den Titeltrack "Inflikted“, "Sanctuary“ oder "Terrorize“, meinen Favoriten "Heart Of Darkness“ und "Ultra Violent", mit DOWN-Bassist Rex Brown am Vierseitigen. Aber die Tribalelemente später SEPULTURA-Werke und auch die wirklich klasse eingesetzten elektronischen Spielereien von SOULFLY findet man hier in nur sehr reduzierter Form. Stattdessen gibt’s eher wie zu Zeiten von "Beneath The Remains“, "Arise“ und "Chaos A.D.“ auf die Glocke. Was natürlich auch cool ist. Einziger verbleibender Wermutstropfen ist dann noch das teils unnötig und - wie ich finde - unpassend melodische Gitarrengefrickel von Gitarrist Marc Rizzo. Und da das der einzige ernsthafte Kritikpunkt von meiner Seite an dieser Platte ist, kann man ihn getrost vernachlässigen.. Leute: Max und Iggor (Jetzt mit zwei „g“) sind zurück! Und im Sommer kommen sie zudem nach Deutschland! Verpasst das bloß nicht!!
johan kolts
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