BAND: JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE
ALBUM:

LABEL: unundeux/blacklist - VÖ: 15.05.09
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Zuletzt aktualisiert am: 13. Juli 2009
Im Gegensatz zu EISENVATER, mit denen JAKA vor kurzem eine Split EP veröffentlichte, halten sich letztere rein gar nicht an das was sie versprochen haben. Schon als ich las: „aufgenommen im Proberaum“ wunderte ich mich, wie man diesen mir noch gut bewussten Hammersound im Proberaum entstehen lässt. Und über die Liedanzahl von 54 wunderte ich mich noch mehr. Bin ich das Opfer eines PR-Gags? Ist das jetzt ernst? Das weiß man bei dieser sehr variablen, experimentierfreudigen Band nie so recht. Viel mehr ist diese Scheibe mit einer Spielzeit von 38 Minuten (wobei die Hälfte davon durch Hidden-Track 55, der alle „vertonten Kurzgedichte“ noch mal Instrumental zusammenfasst, damit man auch probieren kann, ob man dieses Screamtempo selbst schafft) ein Statement. Nämlich eine Luxusvernichtung. Auch musikalisch. Deswegen wesentlich schlechterer Sound, als JAKA ihn draufhätten. Aber für Proberaumaufnahmen echt cool! Noch nicht mal Songs. Kurze Schreddereien mit Grind-Riffs, Gehacke an den Drums und Gekeife. Die Texte zerpflücken die Welt gnadenlos und sarkastisch. Das macht wirklich Spaß, weil’s ehrlich aus dem Bauch ist und oft zum Lachen anregt. Bis man feststellt: Ich bin ja selbst einer von diesen Trotteln. Inwiefern man diese Platte musikalisch bewerten kann, ist fraglich. Denn sehr weit von Alben von Spaßgruppen wie EXCREMENTORY GRINDFUCKERS ist dieses schöne Produkt nicht entfernt. Auf jeden Fall haut es kräftig rein, ist unterhaltsam und regt ein wenig zum Denken an. So viele verschiedene Breaks und Riffs muss man sich erst mal ausdenken! Dass es trotzdem etwas kurzweilig ist, lässt sich nicht bestreiten. Aber who cares? Mit ihrem eigenen Label geben sie seit neuestem den Ton selbst an, und das in Zukunft hoffentlich wieder durch ein „echtes“ Album.
pd
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