BAND: DISTURBED
ALBUM:

LABEL: Reprise Records – VÖ 27.08.2010
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Zuletzt aktualisiert am: 04. November 2010
Diese äußerst professionelle Band ist schon längst eine konstante Größe im (Nu)Metal und hat auch mit der jüngsten Auskopplung eine solide Scheibe abgeliefert. Sie bleiben ihrem Stil stets treu und halten dem hohen Standard stand. Die einen mögen das, andere wiederum wünschen sich etwas mehr Entwicklung und Veränderung. Denn sowohl der Sound als auch die Songs sind z. B. vom Zweitwerk „Believe“ nicht sehr weit entfernt, so dass man altbewährten Stilmitteln wie der tiefen Sprechstimme, aber jedoch auch so manchen Riffs, Gesangslinien und -rhythmen in Déjá-vu-Manier begegnet. „Irgendwie kommt mir das bekannt vor“. Mit gewohnt hymnisch-epischem Anklang beginnt das Album also instrumental und leitet ein zum knackigen Brett am Anfang des Titelsongs, das jedoch leicht abflacht, sobald die Strophe beginnt. Viele Songs von „Asylum“ tendieren mit zunehmendem Verlauf dazu, recht „poppig“ zu klingen. Vorteilhaft, da man immer mitsingen kann und sich das Material schnell erschließt. Nachteilig, da somit die Hörfreude recht kurzweilig wird. Hervorzuheben ist der Track „Never Again“ aufgrund seiner viel spannenderen Dynamik und abwechslungsreichen Stimmung zwischen den einzelnen Parts. Auch „Warrior“ kann mit anspruchsvollen Riffings und dem sehr ansprechenden Chorus voll überzeugen. Das Prinzip des harten Einstiegs und der dann doch recht durchschaubar strukturierten Songs wird bis zum Schluss konsequent durchgehalten. Hörer, die dem Genre neu sind, werden diese Faktoren kaum stören, doch erfahrene Metaller finden hier kein Glück. Dazu trägt meist auch der immer noch recht sterile Klang der harten Parts und Strophen bei. Beim Losbrechen spürt man nicht genug Eier. Die thematisierten Probleme reichen von innerer Zerrissenheit („The Animal“) über Geschichte bis zur Vernichtung der Menschheit durch sich selbst („Another Way To Die“). Die Lieder vermitteln die Lyrics zu diesem Zwecke sehr zielstrebig. Das Design des Booklets ist mit düsteren Malereien und interessanten Bandfotos gut darauf zugeschneidert und sein Geld als Sahnehäubchen auch wert. Mit einer saftigen Spielzeit von einer knappen Stunde bekommen treue Fans was sie wollen – und Kritiker das, was sie erwarten. Kaum Überraschungen, aber eine hörbare Platte.
pd
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