BAND: DELANEY DAVIDSON
ALBUM:

LABEL: Outside Inside Records / Cargo Rough Trade - VÖ: 04.04.2014
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Zuletzt aktualisiert am: 18. Juni 2014

Wie auf seinem letzten Longplayer “Bad Luck Man” frönt der in der Schweiz lebende Neuseeländer Delaney Davidson auch auf seinem neuesten Werk „Swim Down Low“ der handgemachten, traditionellen “Hobo-Musik”, irgendwo zwischen Blues, Country, Folk, Rock und Bluegrass. Auf dem vergangenen Output stellte sich das in vielfältiger, oft auch herrlich charmant-schräger Form dar und erinnerte in den kantigen Momenten, in Songs wie “Another Man’s Eyes”, “I’ve Got The Devil Inside” oder dem Titelstück musikalisch an Größen wie Tom Waits, den frühen Leonard Cohen oder die, vor allem in Australien bekannten, BEASTS OF BOURBON. Auf “Swim Down Low” geht’s nur auf dem Opener “Big Ugly Fish” noch derart knarzig zu Werke. Dementsprechend nennt die Plattenfirma neben Tom Waits als Inspiration für das aktuelle Album auch weniger exzentrische Einflüsse von Musikern wie Ray Davies (THE KINKS), Ennio Morricone und Lou Reed. Und das is auch gar kein so abwegiges PR-Gebrabbel, denn was Morricone angeht, weckt der episch-getragene Country von “The Poison Song” schon Assoziationen. Zudem würde ein Song wie “Poor White Trash” wirklich gut zu Ray Davies passen und der sonore “Geschichtenerzähler-Style” anderer Stücke, wie der großartige Folk-Rocker “Old Boy”, hat auch tatsächlich was von Lou Reeds Ultracoolness, wenn man Vergleiche nun unbedingt braucht. In jedem Fall ist “Swim Down Low” etwas weniger schräg als sein Vorgänger, ohne aber dabei seine rohe Ursprünglichkeit einzubüßen. Ein großartiges Album, das im sehr positiven Sinne wie aus der Zeit gefallen wirkt.

Jo Neujahr
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