BAND: WHITE FLAG
ALBUM:

LABEL: Empty/Indigo - VÖ 2008
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Zuletzt aktualisiert am: 06. September 2008
Wenn bei „Cowboy und Indianer“ niemand Indianer sein will (wie im Westen) oder Cowboy (wie im Osten), macht das Spiel irgendwie keinen Spaß. WHITE FLAG aus Sunnymead, CA, haben aus ähnlichen Beweggründen deswegen ihren Namen bewusst als Kontrast zu BLACK FLAG gewählt und Satire zum Prinzip erhoben. Sie nahmen den Standpunkt der Polizei ein oder machten eine Prozesskosten-Benefiz-Platte zugunsten Jello Biafra, als die Frau von Al Gore ihn wegen Wahrnehmung seiner Menschenrechte verklagte. Die hieß dann konsequenterweise „Jail Jello!“ Hier findet man nun das zweite und dritte Album von 1986 und 1987, „Wild Kingdom“ und „Zero Hour“, letzteres erstmalig auf CD, sowie B-Seiten britischer 7“es, darunter ihr Südafrika-Benefiz „Freedom Fighter“ und unveröffentlichter Studiomüll. Das CD-Büchlein enthält das Originalartwork der Tonträger. Man bekam schon immer auf WHITE FLAG-Platten viel fürs Geld, sie sind aber grundsätzlich eher Souvenirs ihrer Shows. Viele ihrer Liveveröffentlichungen begründen sich beispielsweise lediglich aus dem Humor der Band und ihren Ansagen. Gespeist wird der Humor aus der Routine, die sehr guten Musikern zu eigen ist. In ihm setzt sich die Umdeutung von Vorzeichen und Symbolen fort: Genretypische Old-School-Hardcore-Smasher lösen sich ab mit Muckerbeispielen und Coverversionen von KISS, BLACK SABBATH, BLUE ÖYSTER CULT und schlimmerem. Schlechter Geschmack ist heutzutage, da Punk in den Charts war, nicht mehr abendfüllend. Ihren Humor haben WHITE FLAG als Veteranen jedoch nicht verloren und sind bis dato aktiv in der L.A.-Szene. Unvergessen Tesco Vee als Melanie von den MUFFS mit Schnauzbart auf dem Cover ihrer Kollaboration mit Kim Shattuck (die sich selbst spielte).
Kassandra
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