BAND: AKIMBO
ALBUM:

LABEL: Neurot Recordings/Southern Records – VÖ 14.11.2008
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Zuletzt aktualisiert am: 07. März 2009
Passend zu dem Buch, das ich gerade lese namens „Nevermind NIRVANA“ von Mark Lindquist, welches hauptsächlich in der Stadt des Grunge spielt, kommt hier diese Seattle-Band der neueren Schule namens AKIMBO um die Ecke. Es ist schon ihr sechstes Album, wobei die früheren Werke an mir vorbeigegangen sind. Dies ist - im nachhinein gesehen - ein derbes Versehen meinerseits. Der Name der Band AKIMBO bezeichnet das beidhändige Bedienen von zwei identischen Schusswaffen, wie es im wilden Westen oder bei Computerspielen üblich war und ist. Nicht gerade ungefährlich greift die Band schon im ersten Song die Hörnerven an. Aber statt harmlosem Grunge ist das, was die drei Jungs Jon Weisnewski (Bass, Vocals), Nat Damm (Drums) und Aaron Walters (Guitar) auf „Jersey Shores“ darbieten, eher ein kräftiger Stoner-Doom-Metal, der selbst den MELVINS einen kalten Schauer über den Rücken rieseln lassen würde und auch mit Epigonen wie NEUROSIS mithalten kann, auf deren Label Neurot Recordings dieses Album auch heraus gekommen ist. Das Frontcover der sehr düsteren Platte ziert ein Hai. Mit seinem, aufgerissenem Maul versucht er, sich vom Papier und der darauf abgebildeten Gischt zu lösen, um sich direkt in dein Gesicht zu graben. Dieser Fischkopf und der Titel des Albums „Jersey Shores“ beziehen sich auf die im Jahre 1916 tatsächlich stattgefundenen Haiattacken an der Küste von Jersey, denen der Film „Der weiße Hai“ ein Denkmal setzte, welcher das böse Image dieser Knorpelfische zu dem machte, was man auch heute bei so genannten „Naturreportagen“ immer noch vorgeführt bekommt. Das brutale Cover bietet auf jeden Fall einen guten Einstieg in die nicht nur auf untergründige Art sehr wütende Musik. Er passt vielmehr wie die Nadel ins Auge und macht die Platte zu einem stimmigen und klassischen Konzeptalbum, welches die damaligen Haiattacken ausgiebig mit dunklen und derben Gitarrenattacken durchpflügt. Bei den beiden Songs “Jersey Shores“ und „Lester Stillwell“ wird 10 Minuten Länge gut übertroffen. Alle Songs gehen dabei ineinander über, dass sie in der richtigen Reihenfolge abgespielt den von Algen durchwachsenen und blutig rohen Glanz entwickeln, der diese Platte so einzigartig macht. Selbst für mich als gelegentlichem Metalhörer ist das eine Mixtur, die aufwühlt. AKIMBO verbreiten Wut im Überfluss, und sind damit die reinste Katharsis. Am Schluss fühlt man sich gut durchgespült und kann gefährliche und düstere Badebesuche im Meer vermeiden, indem man einfach nur die CD in den Player schiebt.
Andy
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