BAND: BELPHEGOR
ALBUM:

LABEL: Nuclear Blast – VÖ 08.08.2014
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Zuletzt aktualisiert am: 21. Juli 2014

Das österreichische Ungetüm BELPHEGOR ist zurück. Es wütet mit dem inzwischen zehnten Studioalbum „Conjuring The Dead“ noch genauso furios weiter wie ´95 und begeht sein Jubiläum in würdevoller Härte. Schön ist, dass sich Mastermind Helmuth und seine Band auch diesmal stilistisch treu bleiben – trotz der hohen Fluktuation der Mitglieder. So finden sich nicht nur lyrisch, sondern auch musikalisch einige Gestaltungsmittel in den Tracks wieder, die BELPHEGOR in den letzten Jahren geprägt und zum Markenzeichen weiterentwickelt haben. Dazu zählen vor allem die imposanten Instrumentalparts voller Breaks und Fills, die nicht nur bei eingefleischten Metalheads für glühende Lauscher sorgen. Natürlich gibt es auch wieder extrem schnelle Blastbeats mit einer perfekt klingenden Snare. Man kann die umherfliegenden Holzsplitter der Drumsticks förmlich schmecken.

Schon der erste Titel „Gasmask Terror“ erinnert trotz des modernen, hochwertigen Sounds an die dreckigen alten Tage von „Necrodaemon Terrorsathan“ und verbreitet so eisige Kälte im Gehörgang. Auch das Interlude „The Eyes“ lässt einen an das dämonische Outro von „Path Of Sin“ denken, bei dem der Synthesizer gepaart mit dem cleanen Gitarrenriff eine unwahrscheinlich dichte Atmosphäre erzeugt. Diese Reminiszenzen beherrschen BELPHEGOR mit Leichtigkeit, dabei sind die Augen nach vorn gerichtet und offen für neue Ideen. Die Songs sind allesamt sehr dynamisch, sodass hohes Tempo und wuchtige, langsame Parts sich gut die Waage halten. Diese krassen Gegensätze gibt es auch bei den Vocals, für die Helmuth nochmal eine Schippe draufgelegt hat: Seine Grunts blubbern tief wie nie, fast schokoladig in seiner Kehle und wechseln sich mit dem tollwütigen Gekeife ab.

Einmal mehr wird klar, dass BELPHEGOR ein Gesamtkunstwerk ist. Besser kann man Death Metal und Black Metal nicht miteinander verknüpfen. Sei es nun „In Death“, „Legions Of Destruction“ oder „Lucifer, Take Her!“ – Highlights gibt es auf dem Album nicht, denn die ganze Platte strotzt pervers vor Kraft.

pd
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