BAND: CHAD VANGAALEN
ALBUM:

LABEL: Sub Pop Records / Cargo Records - VÖ: 25.04.2014
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Zuletzt aktualisiert am: 15. Juli 2015

„Shrink Dust“ ist bereits das fünfte Album des kanadischen Ausnahmemusikers und Multiinstrumentalisten Chad Vangaalen aus Calgary und im Vergleich zum vorletzten „Soft Airplane“ kommt es mit weniger elektronischen Spielereien aus. Es ist mehr Country als Indie und kommt leise und mit viel Ruhe zu dir ins Zimmer. Aber nichtsdestotrotz bricht CHAD VAN GAALEN dann doch immer wieder in wüstere Szenerien auf, und genau das macht die Platte interessant und spannend bis zur letzten der knapp 41 Minuten.

Einige der Songs sind für einen Science-Fiction-Cartoon vorgesehen, an dem Chad Vangaalen zurzeit arbeitet und welcher unter dem Titel Translated Log of Inhabitants“ veröffentlicht werden sollte. Das erinnert ein wenig an sein geniales Zeichentrickvideo zu dem Song „Molten Light“, welcher auf „Soft Airplane“ zu finden war!

Das Album startet mit dem von zartem Gitarrenpicking eingeleiteten „Cut Off My Hands“, welches sanft beginnt und dann von Geräuschschleifen und leichten Saxophonklängen untermalt wird, „Modern Country“ könnte man das nennen. „Where Are You“ kommt danach mit markantem Schlagzeug und etwas verzerrter Gesangstimme daher, ein klobiger Brocken mit viel Dissonanz und dennoch mit ruhiger Seele. „Frozen Paradise“ beschreibt dann, wie der Titel schon vermuten lässt, einen gefrorenen Garten Eden und ist selbst so gar nicht frostig sondern ein echter aber auch schräger Hit. Mit seinen elektronischen Spielereien und effektvollen Drumparts, zielt er direkt ins Herz. „Lila“ dann ist purer Country, langsam und mit viel Romantik erinnert er ein wenig an Neil Youngs „Harvest“-Album, wie beispielsweise auch „Weighted Sin“ oder das wunderschöne „Hangman‘s Son“, welche beide mit wundervoller Slidegitarre und kraftvoller Mundharmonika untermalt werden.  

„Evil“ erinnert ein wenig an die stillen Lieder von YO LA TENGO mit schönem Gitarrenthemen und romantischem Text und wirkt gar nicht böse. Danach scheppert es nur so in „Leaving On Bells“, dem  energischsten und wildesten Song. Er könnte auch der Feder von THE RAVEONETTES entstammen und ist ein wüster Stomper, der in die Beine geht.
Wesentlich luftiger kommt dann „All Will Combine“ und pustet dir sanft die Haare aus dem Gesicht. Untermalt wird der Refrain des Liedes von leichtem Hammondorgel-Einsprengseln und das macht den Song wieder zu einem kleinen Hit mit einprägsamen Basslauf. „Weird Love“ startet mit viel Noiseschleifen und wird dann zu einem leicht psychedelisch angehauchten ruhigen Country-Titel, welcher einmal mehr an Neil Young gemahnt. Wie auch  „Cosmic Destroyer“, welches das Album gemächlich ausklingen lässt und wieder mit viel Slidegitarrensound ausgestattet ist, welcher dich gemächlich in den Sommerabend entlässt.

Chad Vangaalens neues Werk macht Appetit sich auch mal wieder mit seinen früheren Alben auseinanderzusetzen. 

Andy
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