BAND: ASTPAI
ALBUM:

LABEL: Asscard, Jumpstart - VÖ 18.09.2010
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Zuletzt aktualisiert am: 18. September 2010
Nach einer Split-CD mit ATTACK! VIPERS! aus Großbritannien und zwei großartigen 7“- Releases erscheint im September nach ganzen vier Jahren das lang ersehnte 3. Full-Length der Neustadt-Punker ASTPAI, vertreten durch die zwei Label-Größen Asscard in Europa und Jumpstart in Nordamerika. Nach einem eindrucksvollen sechsminütigem Opener führt uns das Quartett durch zwei kurzweilige poppig angehauchte Nummern, die das Herz höher schlagen lassen, nicht zuletzt durch die üppig verteilten und liebevoll eingepassten Lead-Gitarren-Parts, die stark an Riffs a la AC/DC erinnern und gleichzeitig nie so sehr in den Vordergrund rücken, dass sie womöglich das punkige Gesamtbild zu sehr übertönen könnten. Noch bevor das Mid-Temp-Gerocke zur Monotonie verkommt, verfrachtet uns die Platte mit dem traditionell einzigen deutschsprachigen Song des Albums gekonnt ins bekannte astpaische Punk-Drum/ Up-Tempo Milieu. Die Platte zieht bis zum Ende, ohne Lücken oder Schwächen, zwischendurch gespickt mit einer schunkelnden Mitgröhl-Nummer im ¾-Takt a la OFF WITH THEIR HEADS, in der Sänger Zock von der Sehnsucht nach anderen Orten schwärmt. Oder der zuckersüßen baladenartig angehauchten mid-temp Nummer „All The Thieves“, die mir das Herz erwärmt und mich bereits die ersten Tränen aus den Augen blinzeln lässt, um mir kurz darauf mit den zwei letzten Tracks (darunter auch ein THE CURSE-Cover) noch einmal ordentlich durch die Gehörgänge zu brettern. Für den Sound verantwortlich zeigen sich die zwei bereits zuvor erpobten Profis: Tom 20er aus Graz mischt einen druckvoll stimmigen Klang, der runde Gitarren mit der richtigen Portion Zerre ebenso in unsere Ohren zaubert wie auch den richtigen Punk-Touch mit fetzigem Bass und durchdringendem Drumpunch; und auch allseits bekannter und erfahrener Alan Douches von West West Side Music aus New York veredelt das Ganze gekonnt in bekannter Manier mit seinen Masteringkünsten. Bemängelungswertes findet sich kaum – bei den massigen Guest-Vocals bei „Carne(t)vores ATA“ zum Beispiel kann ich mich nicht entscheiden, ob das ziemlich cool oder doch eher viel zu zusammengewürfelt klingt; und was „Ob man nicht, oder will!“ bedeuten soll, bleibt mir bis heute ein Rätsel. Nachdem die vier Österreicher bereits mit ihrem Album „Corruption Concealed“ die Latte im europäischen Punkrock recht hoch setzen konnten, legen sie mit „Heart To Grow“ gekonnt nach – die neue etwas poprockigere Richtung ist nicht zu verkennen und mag einige der bisherigen Fans vorerst verschrecken, dennoch verkehrt die Band mit doch einigen Up-Tempo-Nummern in den alttgeliebten Gefielden amerikanischer Jade Tree-Größen und spielt sich schon nach wenigen Umdrehungen viel schneller ins Ohr als die Vorgänger-Alben. TIPP: Tourstory geplant für kommende WAHRSCHAUERAusgabe #59.
Toni Magpie
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