BAND: GRANMAS DARLEHEN
ALBUM:

LABEL: Palmo-Music - VÖ 05.11.2010
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Zuletzt aktualisiert am: 05. November 2010
„Hereinspaziert, was darf’s denn sein?“. Mit dieser Eröffnung beginnt das Debütalbum der fünf Jungs aus Leipzig. „Es darf guter Rock mit kritischen Texten sein!“, antwortet man da als geneigter Zuhörer - und wird keineswegs enttäuscht! Humor beweisen GRANMAS DARLEHEN schon allein durch ihren Namen, der die Frage aufwirft, ob man die liebe Großmama wohl für die Produktion der Scheibe angepumpt hat… Die Musiker spielen eine tolle Mischung aus fettem Rock gepaart mit polit- und sozialkritischen Texten. Jeder der elf Songs regt auf seine eigene Art zum Nachdenken an. Manche Stücke verraten erst nach dem dritten oder vierten Durchlauf ihren Sinn, haben aber durch die Bank weg Hit-Potential: „Schweineverein“ (gespickt mit Zitaten von Norbert Blüm und Helmut Kohl), „Herbstlied“ (beleuchtet ein wenig die Ereignisse des deutschen Herbstes 1977) oder „Vollstrecker“ (mit Kritik am außenpolitischen Verhalten des Westens – gerade was Libyen angeht sehr aktuell). Das ist Rock mit Herz und Verstand und dem Aufruf „Keinen Fußbreit“! Ich könnte mich nun zu jedem Lied auf dem Album auslassen, aber dann entgeht euch der Spaß, sie für euch selbst zu entdecken. Diese Scheibe ist eine neue Form der Protestmusik in der Tradition der Texte eines Reinhard Meys - mit Witz, Nachdenkpotential und vielen Aufforderungen. Allerdings wird sie durch den Sound der 3 Gitarren eher was für Freunde des kompromisslosen Rocks sein. Das Darlehen können die Jungs jedenfalls inklusive Zinsen ohne Probleme zurückzahlen, denn „Bürgerkrieg“ verspricht ein Erfolg zu werden und macht Hunger auf Live-Auftritte der Jungs. Fazit zu der Platte: „Es ist Bürgerkrieg, Bürgerkrieg! Kauft! Leute kauft ein!“ (Track No.1). TIPP: Hörprobe auf den neuen WAHRSCHAUER Sampler sowie eine Interviewstory.
JWI
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