BAND: WHEELS FARGO AND THE NIGHTINGALE
ALBUM:

LABEL: Part Records – 13.05.2011
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Zuletzt aktualisiert am: 05. Dezember 2011
WHEELS FARGO AND THE NIGHTINGALE spielen ziemlich authentischen Bluegrass der 30er und 40er Jahre mit leichten Rockabilly-Anklängen. Dabei kommen sie gar nicht aus Texas, was man denken könnte, sondern aus Italien. Es gibt kein Schlagzeug, dafür Banjos, Mandolinen, Gitarren und Kontrabass, und die Sängerin ist eine griechische Tätowiererin namens Antonella Tambakiotis. Das kann nur gutgehen. WHEELS FARGO AND THE NIGHTINGALE erinnern an die großartige Hillbilly-Musik von Rose Maddox und ihren Brüdern, was nicht nur an der hohen und doch sehr kräftigen Stimme von Antonella liegt. Nein, bereits die Maddox-Familie stand mit einem Bein in dem, was später zum Rockabilly werden sollte (und nahm 1956 mit „The Death Of Rock And Roll“ eine der ersten Parodien auf den neuen Sound auf). „Songs Of Calico“ hat einige dieser Momente, von denen man nicht genau sagen kann, ob das jetzt noch Bluegrass ist oder bereits darüber hinaus geht. Leider ist es unmöglich, hier auf bestimmte Titel hinzuweisen, denn – zumindest bei der mir vorliegenden Rezensionsexemplar - hat die Plattenfirma offenbar geschlampt: Die Reihenfolge der Lieder auf der CD und die Tracklist stimmen nicht überein, selbst das automatische Taggen der mp3s zeigt falsche Ergebnisse. Das ist natürlich extrem schade. Wer vor dem Kauf lieber prüfen möchte, sollte schauen, ob Track 2 auch wirklich „House Of The Rising Sun“ ist. Wie auch immer: „Songs Of Calico“ ist eine fröhliche, mitreißende Zeitreise. Die meisten Songs sind gelungene Coverversionen von Klassikern stilprägender Künstler wie Bill Monroe oder Jimmie Rodgers. Das titelgebende „Calico“ hingegen ist eine der wenigen Eigenkompositionen und zeigt im Kleinen, worum es der Band im Großen und Ganzen geht: ‚...my boots are missing the crackling sound of your western ground.‘ Calico ist eine im Süden Kaliforniens gelegene Geisterstadt, in der im vorletzten Jahrhundert einmal Silber abgebaut wurde, und die hier wehmütig beschrieben wird. WHEELS FARGO AND THE NIGHTINGALE schürfen munter in dieser Vergangenheit und finden dabei immer wieder dicke, goldene Nuggets.
JAY
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