BAND: DEAD FINGERS
ALBUM:

LABEL: Affairs Of The Heart / Indigo - VÖ: 26.10.2012
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Zuletzt aktualisiert am: 24. Oktober 2012
Kate Taylor Hollingsworth und Taylor Hollingsworth sind ein Paar und gleichzeitig ein modernes Countryduo per excellence. Ihre Lieder sind melancholisch, träumerisch und erinnern an Bands wie MOLDY PEACHES oder ADAM GREEN. Mit ihrem ersten und selbst betitelten Album liefern sie ein wunderschönes Werk der leisen Töne, welches sich anders als die genannten Bands eher klassischerem Country widmet, diesen aber mit frischen Klängen unterlegt und ein bisschen auch an Conor Oberst von BRIGHT EYES erinnert, in dessen Band CONOR OBERST AND THE MYSTIC VALLEY BAND Taylor schon mitspielen und mitsingen durfte. Sehr markant sind auf jeden Fall seine Vocals und auch die von KATE HOLLINGSWORTH lassen einen aufmerksam zuhören und sich in den Weiten verlieren, die diese Platte vor einem ausbreitet. Die Single „Another Planet“, zu der es auf ihrer Homepage ein putziges, sehr minimalistisch angehauchtes Kinderzeichnungsvideo zu sehen gibt, klingt schon sehr nach dem Antifolk von ADAM GREEN, auch wenn die Gesangparts ihren ganz eigenen Charme entwickeln. Daneben hört man Einflüsse von den BEATLES, den BEACH BOYS bis zu moderneren Bands wie den SHINS heraus. Los geht es mit dem mit dem eher ruhig gehaltenen „Closet Full of Bones“, welches wie fast alle Songs des Albums, Einflüsse von modernem Country enthält. Dazu gibt es ruhigen, traurig schönen Gesang. Die darauf folgende, schon erwähnte Single „Another Planet“ ist etwas schneller und ein melancholischer Ohrwurm, welcher sofort süchtig macht und in welchem sich die Vocals beider Musiker perfekt ablösen. Daran anschließend wechseln sich dann schnellere und langsamere Songs ab. Höhepunkte der CD sind das langsame, mit langem Gitarrensolo versehene und von den Vocals stark an BRIGHT EYES erinnernde „Hold On To“, das von der Instrumentierung an die späten BEATLES zu „Abbey Road“-Zeiten erinnernde „Please Don't Let Me Go“, der mit Boogie-Einflüssen versehene schnelle waschechte Westernsong „On My Way“ und das darauf folgende „Lost In Mississippi“ mit etwas albernen „Schnoopy, Doopy“-Refrain. „Dead Fingers“ dürfte Country-Puristen genauso gefallen wie Indierock- und Antifolk-Fans. Ebenso dürften Fans von schönen Männer- und Frauenduetten beim Kauf nichts falsch machen. Wo kommt zurzeit nur diese ganze schöne Herbstmusik her.
Andy
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