BAND: MISERABLE RICH, THE
ALBUM:

LABEL: Hazelwood/Indigo – VÖ 8.4.2008
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Zuletzt aktualisiert am: 05. Mai 2008
Die elenden Reichen also. Was hier auf den ersten Blick an eine Punkkapelle erinnert, ist das direkte Gegenteil davon: THE MISERABLE RICH sind ein Streichquintett. Und wer jetzt an APOCALYPTICA denkt, liegt auch falsch. Denn statt Metalcovers mit dem Cello gibt’s hier angenehmen Indiepop, und zwar unterstützt mit bzw. von uns eher geläufigen Instrumenten wie Gitarre und Schlagzeug. Das Debütalbum unserer fünf Freunde aus Brighton in Südengland stellt somit ein Stück Crossover der besonderen Art dar. Vor einiger Zeit wurde es modern, geographische Grenzen zu ignorieren und Musik aus Ost und West zu kombinieren. Künstler wie der Frankfurter DJ Shantel waren die ersten, die die Dimension Raum in dieser kreativen Art und Weise manipulierten. Gleiches tun jetzt THE MISERABLE RICH, indem sie die Zeitdimension derart umgestalten, dass rund 200 Jahre alter Pop mit dem Pop unserer Tage zusammenfällt. Und das funktioniert erstaunlich gut. Klar, das ist ungewöhnlich und gefällt vielleicht nicht beim ersten Reinschnuppern. Weswegen hierbei etwas Geduld erforderlich ist. Wenn man diese allerdings aufbringt, entdeckt man möglicherweise ein paar Instrumente für sich, die man zuvor jahrelang geflissentlich überhört hat. So ging’s mir jedenfalls. Ich konnte Streichinstrumente nie besonders gut leiden, habe nach THE MISERABLE RICH jedoch aus purem Übermut mal den väterlichen Plattenschrank durchforstet und hierbei ein paar Streichergeschichten von Johann Sebastian Beethoven entdeckt. Und die sind –Mütze festhalten!- gar nicht mal schlecht. Deswegen, liebe Leute: probiert mal was Neues. Hüpft mal nackig in den Gully! Man lernt schließlich nie aus. Und hört mal THE MISERABLE RICH an- die sind nicht nur als Einstieg in die klassische Musik sehr zu empfehlen!
johnniecolt
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