Einen langen, erfolgreichen Weg legte der Leadsänger der allzu bekannten Band LAGWAGON zurück. Schon 1990 war er bei der Gründung mit im Boot. Nebenbei sang er auch in Bands wie BAD ASTRONAUT oder AFTERBURNER. Produziert hat er auch schon, unter anderen Bands wie THE ATARIS und NERF HERDER. Auch als Gitarrist war Joey Cape aktiv, wie zum Beispiel bei den THE PLAYING FAVORITES. Diese langjährige Erfahrung als Musiker spiegelt sich auch in seinem neuen Soloalbum ‚Bridge‘ wieder, die er in kompletter Eigenproduktion produzierte. Verschlossen hinter seinen eigenen vier Wänden, worin sich sein Homestudio The Crank Lab befindet. Solo konnte er seine ganze musikalische Erfahrung in das Album einfließen lassen. So sind die LAGWAGON Einflüsse in manchen Nummern unüberhörbar. Trotzdem sind diese Punk Einflüsse nur Fragmente, die man auf seinem Album findet. So zeigt er sich wesentlich vielschichtiger, als man dies von ihm in seiner Vergangenheit gewohnt ist. Vor allem lyrisch zeigt sich Joey Cape von einer ganz anderen Seite. Musik für die einsamen Stunden mit viel Feingefühl. Diese etwas sensibleren Texte sind gekonnt in eine Mischung von Punk und akustischer Musik eingearbeitet. Rein hören tut man sich aber in ein rein akustisches Werk. Eigentlich sind die Punk Elemente auch nur in seiner letzten Nummer ‚Home‘ wiederzufinden, was sich aber positiv auswirkt, da es das Album viel individueller wirken lässt und Joey Cape als einzelnen Musiker darstellt. Daher konnte ich, als LAGWAGON Hörer, echte Begeisterung für das Album entwickeln und habe zudem erst am Schluss gemerkt, dass Joey Cape auch noch Sänger bei LAGWAGON ist.

kottirolf