BAND: POPA CHUBBY & GALEA
ALBUM:

LABEL: Dixiefrog/Fenn - VÖ: 24.11.08
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Zuletzt aktualisiert am: 20. April 2009
Popa Chubby ist der dickste mir Bekannte Gitarrist und einer der drei besten mir bekannten Gitarristen. Er stammt aus New York; Galea ist seine Frau. Vermutlich auch aus New York, aber das ist für unsere kleine CD-Besprechung unwesentlich. Von Hauses aus ist Popa Chubby ein Bluesgitarrist, der sich in allen Spielarten des Blues auskennt- sei es akustischer Deltablues, gediegenes Material aus Chicago, britischer Blues und rockender Texasblues. Weil er jedoch mehr kann als den Blues, begann er vor einiger Zeit, moderne Einflüsse aus anderen Bereichen in sein Spiel zu integrieren und glänzt seitdem z.B. mit brillanten Jimi Hendrix-Coverversionen (Vor allem auf dem Album ”Electric Chubbyland“) und -vorerst nur live- mit hartem Stoff wie z.B. MOTÖRHEADs ”Ace Of Spades“. Worum es auf seinem jüngsten Werk geht, kann sich jeder, der des Lesens mächtig ist, denken: Country. Eine Musik also, die hierzulande gern als das US-amerikanische Pendant zum deutschen Schlager verstanden oder als Soundtrack zu Traktorfahren, Kuhfladenweitwurf und inzestuösen Verwandtschaftsbeziehungen betrachtet wird. Das ist jedoch, Verzeihung, Bullshit! Denn eigentlich ist Country das Produkt unterschiedlichster Musikstile, die in Folge der Vermischung unterschiedlicher europäischer Völker auf amerikanischem Boden erfolgte. Auch wenn diese Musik gern mit Banjos und akustischen Gitarren assoziiert wird- Mr. Chubbys Vorstellung hiervon ist eine gänzlich andere! Er zeigt uns, wie Country auch klingen kann und hat hierfür neben eigenen Songs einige Titel von Künstlern aufgenommen, die der hässlichen Countrymafia in Nashville ein Dorn im Arsch sind- Merle Haggard und Hank Williams III, der Enkel des legendären Sängers und Songwriters Hank Williams. Zusammen mit seiner Frau Galea an Bass und Gesang sowie ein paar weiteren schrägen Vögeln rockt er sich durch eine Reihe von Songs, die so manchem geldgeilen, weißen Countrykartellbruder einen kleinen Herzinfarkt bescheren könnten. Und es möglicherweise tun; rein musikalisch betrachtet wäre ein solcher Verlust zu verschmerzen. Popa Chubbys wenig typischen Interpretationen und sein am Rockabilly angelehnter Sound machen ihn für jeden Freund gitarrenlastiger Musik und kernigen Humors interessant. Jeder, und ich meine wirklich jeder, sollte ”Vicious Country“ besitzen und den Mann mindestens ein Mal live erlebt haben. Ein dicker Spaß für Auge und Ohr!
johnniecolt
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