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jello_biafra__online.jpgThe Guantanamo School
of Medicine!


Berlin / 04.09.09 im SO 36: Endlich wieder Jello Biafra in Berlin! Dieses Mal nicht mit einer bissig-aufklärerisch-polemischen Marathon-Spoken-Word-Performance, sondern mit Begleitband, einer All-Star-Band: Ralph Spight an der Gitarre (VICTIM´S FAMILY), Jon Weiss am Schlagzeug (SHARKBAIT), Kimo Ball an der zweiten Gitarre und Jons Bruder Andrew Weiss,
bekannt durch die ROLLLINS BAND, am Bass. Es versprach also energiegeladen und krachig-lärmig zu werden.

Dementsprechend war das Konzert auch ausverkauft, restlos ausverkauft. Und wenn man sich das Gedränge so ansah, wohl auch mehr als ausverkauft. Aber wenigstens war es vor Beginn des Konzertes noch möglich, sich eines der begehrten Alternative Tentacles T-Shirts oder ein Tour-T-Shirt zu sichern und sich über Neuigkeiten im Falle Mumia Abu-Jamal zu informieren.

Vorband an diesem Abend waren CUT MY SKIN aus Berlin. Und sie spielten rotzig-ruppigen, harten Politpunk mit Ska-Einflüssen wie gewohnt und von vielen geliebt. Die Band um die Sängerin Patti hatte es an diesem Abend erwartungsgemäß nicht leicht. Sie waren gut, konnten durchaus mitreißen, aber eigentlich sind sie eher was für die Köpi oder einen ähnlichen Laden... Nichtsdestotrotz, dem Publikum gefiel´s, auch wenn die meisten natürlich auf die Hauptband warteten.
 
Als Zwischenspiel gab es auf ausdrücklichen Wunsch von Mr. Biafra ein Statement auf deutsch zum Stand der Dinge im Falle von Mumia Abu -Jamal.
Es war mittlerweile noch voller geworden, das Publikum eine bunte Mischung aus der Generation Ü 40 , Punknachwuchs und den üblichen Kreuzberg-süchtigen Studenten beiderlei Geschlechts.
Jello Biafra und Co. betraten die Bühne, legten los und die Masse tobte. Beim ersten Stück vielleicht noch ein wenig verhalten, aber spätestens beim zweiten Song, einem neuen Stück – „Clean As A Thistle“ - gab es kein Halten mehr. „New Feudalism“ war bereits bekannt von der CD „The Battle Of Seattle“ der THE NO WTO COMBO, erschienen bei Alternative Tentacles und wurde dementsprechend angekündigt. Wildester Pogo vor der Bühne, der Platz an dem man als ehemaliger (und noch immer) DEAD KENNEDYS-Fan sein musste.



Zwischen den Songs gab es wie gewohnt Ansagen von Mr. Biafra, selbstverständlich hat er immer viel zu erzählen!! Als sie dann auch noch „Let´s Lynch The Landlord“ und „California Über Alles“ spielten, waren alle, aber auch wirklich ALLE, restlos begeistert. Im Saal war es allerdings inzwischen so heiß und so voll geworden, dass eine kleine Abkühlung hier und da im Vorraum notwendig wurde. JELLO BIAFRA AND THE GUANTANAMO SCHOOL OF MEDICINE konnten sowohl mit den neuen Songs als auch mit den DEAD KENNEDYS-Klassikern überzeugen. Der Sänger mit der charakteristischen Stimme ist erstaunlich gut in Form und war wie immer seltsam gekleidet, die All-Star-Begleitband eine perfekte Ergänzung. Auf die CD „The Audicity of Hype“, die es an diesem Abend noch nicht am Merchandise-Stand zu kaufen gab, dürfen wir uns also freuen.

Ein großartiges Konzerterlebnis! Danach ging es nassgeschwitzt durch den Regen in die nächste Kreuzberger Kneipe deiner Wahl, in den Trinkteufel, in den Franken, ins Wild At Heart. Cooler Abend!

Und so sah das vor 30 Jahren aus:



http://www.myspace.com/jellobiafraandthegsm
http://www.mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm
http://www.cutmyskin.de/