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IMG_6267_klTanzende weibliche Skelette und Sänger, die alles können!

8.12.11 live in Erfurt / Stadtgarten Bereits im Jahre 2010 mischten die LENINGRAD COWBOYS das Thüringer Land auf. Zum Rudolstädter-Folkfest versammelten sich die 13 Musiker auf einer überdachten Bühne und zwangen die Zuschauer regelrecht zum mittanzen, mitsingen und Quatsch machen. Auch diesmal war das Publikum mit dem ersten Lied dabei. Es wurde wild auf den Boden des Stadtgartens gestampft, bekannte Zeilen laut und herrlich falsch mitgesungen und ansonsten eine verrückte und bewegliche Show bewundert. Die LENINGRAD COWBOYS standen nicht einfach nur auf der Bühne und brachten ihre Lieder, nein, sie gaben bei jedem Song wirklich alles. Da wurde im Gleichklang getanzt, gemeinsam Welthits gesungen, gehüpft, gesprungen und immer wieder neue und überraschende Mode präsentiert. Mal sah man den fetten Elvis, dann gar eine Krabbe und schließlich den schmachtenden mexikanischen Sänger, der für seinen Teddy alles gab.

IMG_6263_klDie LENINGRAD COWBOYS waren zu Beginn ihrer Karriere eigentlich eine fiktive Band, die der außergewöhnliche Regisseur Aki Kaurismäki für seinen Film „Leningrad Cowboys go Amerika“ aus Musikern bekannter finnischer Punkbands rekrutierte. Da nun die vielen Mitspieler aber hübsch verkleidet waren, mit überlangen Schuhen und riesigen Elvis-Tollen versehen, konnten sie auch gleich zusammen bleiben und der Welt eine fröhliche Mischung aus Punk, Rock`n Roll, russischen Volksweisen, finnischem Folk und mexikanischen Schmachtfetzen präsentieren. All das erklang in Erfurt gar lieblich mit Akkordeon, Tuba, Trompete, Klarinette, Geige und Ukulele. Gecovert wurden unter anderem Songs von STEPPENWOLF und Tom Jones, die durch schnelles Gitarrenspiel, Show-Einlagen der jeweiligen Sänger und Bläsereinsatz kaum zu erkennen waren. „Born To Be Wild“ passte zum Programm, wie auch der Titel
des neuen Albums „Buena Vodka Social Club“. Daraus konnten die völlig losgelösten Gäste den Titelsong, den Ohrwurm „Gimme Your Sushi“, „Wash Your Ass“, „Machine Gun Blues“ begrüßen.  

Etwas betrüblich wirkte dann der plötzliche Schluss nach knapp einer Stunde. Lautstarke Proteste, die in den Ruf „Zugabe“ gipfelten, brachten die Finnen mit den Einhorn-Frisuren immer wieder auf die Bühne. Ein intensives Gitarrensolo, tanzende weibliche Skelette und Sänger, die alles konnten und sich gar mit dem Publikum durch Handschlag verbrüderten, ließen viele glückliche Menschen zurück, die den Weihnachtsscheiß nun besser bewältigen konnten.