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ZSKKeine Wünsche offen!


Schweinfurt, 03.02.2012 im Kulturhaus Stattbahnhof: Nach fünf Jahren Pause und passend zu den vielen weiteren guten Nachrichten in Sachen Reunions melden sich auch ZSK zurück. Nach der letzten Tour, die durchweg vor recht gut gefüllten Hallen stattfand, habe ich ihre Platten immer mal wieder rausgekramt und sie nach wie vor gerne gehört. Die teilweise recht plakativen Texte fand ich mal mehr, mal weniger „platt“. Oder der Situation angemessen.


Die aktuelle Tour war offensichtlich gut besucht, einzelne Shows im Vorfeld ausverkauft oder in größere Läden verlegt worden. In Schweinfurt tummelt sich eine Mischung aus Kid-Punks, Leuten, die mit der Band aufgewachsen sein dürften und eher älteren Semestern in der Halle. Der Laden ist ziemlich gut gefüllt, wenn auch nicht komplett ausverkauft.


Den Abend eröffnen REJECTED YOUTH, die den Heimvorteil zu Nutzen wissen. Mit einem gelungenen Set quer durch den eigenen Backkatalog kann man die Masse gleich in Bewegung setzen, aber auch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Songs auf Dauer vergleichsweise eintönig wirken und somit nicht unbedingt Abwechslung versprechen. Aber das ist dem Publikum egal, die Stimmung ist schon früh am Abend ziemlich gut.

ATLAS LOSING GRIP sind dann als nächste dran und entern die Bühne wie bei einem Überfall. Auch wenn der Kontrast zu REJECTED YOUTH, wie auch zu der Musik von ZSK, schon recht auffällig war - die härteste Band des Abends nutzte die Gelegenheit durchaus, um sich einem größeren Publikum zu präsentieren. Die Entertainer-Qualitäten von Sänger Rodrigo Alfaro ließen der Band durchaus Sympathien zu Teil werden, das neue Material von „State Of Unrest“ zeigte weitere Fortschritte im Songwriting, die Songs passten sich gut in den Backkatalog ein.


Nach einer etwas längeren Umbaupause ging dann auch irgendwann das Licht aus und mit dem Hildegard Knef-Intro „Für mich soll's rote Rosen regnen“ kamen ZSK auf die Bühne. Flori fährt die Tour nicht mit, da es ihn mittlerweile in die USA verschlagen hat. Mit Matthias hatte man aber durchaus einen adäquaten Ersatz verpflichtet, der seine Sache ordentlich macht. Ansonsten ist eigentlich alles wie gehabt bei den Jungs, selbst das Alter hat nicht so richtig an ihnen genagt. Dass vor allem Joshi der Aktivpol der Band ist, war schon auf der Abschiedstour nicht anders. Die Setlist ließ tatsächlich keine Wünsche offen, eine Vollbedienung quer durch sämtliche Veröffentlichungen dürften keine Fragen offen gelassen haben. Das Publikum war von Anfang an begeistert dabei, auch wenn sich einige Leute vor der Bühne durch übertriebenen Körpereinsatz hervortun mussten (was der Stimmung zum Glück keinen Abbruch tat). Während die älteren Semester die Gelegenheit bekamen, Teile ihrer Jugend Revue passieren zu lassen, war eben diese dabei, der Band eine große Sause zur Reunion zu bereiten. Joshi ging mehrfach auf die (offensichtlich doch besser als erwarteten) Reaktionen des Publikums ein und die Band schien auch Spaß an der Show zu haben.


Mal gucken, wie sich die ganze Geschichte jetzt weiter entwickelt, denn aus den ursprünglich mal angekündigten vier Konzerten ist ja nun schon die komplette Tour entstanden. Für den Sommer sind auch schon einige Festivals bestätigt, wenn die Jungs weiter Spaß dran haben, kommt da ja vielleicht noch ein bisschen was nach. Bei der Energie und der Spielfreude wäre es auf jeden Fall nicht schade.