Die erste Single des neuen Albums „The Blasphemous Psalm To The Dummy God Creation“ war schon sehr vielversprechend: In guten zweieinhalb Minuten zockten die Polen hier ihr brutales Repertoire herunter und hinterließen wunde Trommelfelle. Diese Vielseitigkeit spiegelt sich auch auf dem sechsten Studioalbum „Blood Mantra“ wider. Egal ob rasante Blastbeats, turbulente Breaks oder groovige Passagen zum Headbangen – DECAPITATED beherrschen ihr technisch anspruchsvolles Handwerk.

Das wilde Snare-Geballer zieht sich jedoch nicht durch das ganze Album hindurch. Die meisten Tracks sind sehr abwechslungsreich und vielschichtig, kommen ohne abgestumpfte Stilmittel aus. Während manche Bands des Genres anstrengender Weise in jeder Sekunde am Maximum kratzen, verstehen sich DECAPITATED darin, auch mal einen Gang zurückzuschalten. So kommt wesentlich mehr Dynamik in die Tracks, was die Platte schnell zum Dauerläufer macht. Ohne diese Atempausen würden Highlights wie „Instinct“, „Nest“ oder „Exiled In Flash“ schlicht in wildes Griffbrett-Gewichse ausarten. Außerdem leidet Tech-Death oft unter sterilem Sound. Bei „Blood Mantra“ hingegen sind alle Elemente und Feinheiten präzise herauszuhören, ohne unpersönlich zu klingen. Die knackigen Klampfen, drückenden Drums und brodelnden Bässe machen echt Spaß. Eine sehr gelungene und empfehlenswerte Veröffentlichung.