BAND: DANDELION SNOW
ALBUM:

LABEL: Big Bullet Records/ Indys – VÖ 01.06.2010
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Zuletzt aktualisiert am: 01. Juni 2010
Roger Harvey ist ein blasser, schmalschultriger Mittzwanziger mit krausem Haar, der in seinem noch jungen Leben schon viel rumgekommen ist. Seit seinem 15. Lebensjahr tourt er mit verschiedenen Musikprojekten durch die USA. Vor 2 Jahren kam dann der Entschluss die Reiseerfahrungen und Erlebnisse on the road musikalisch zu verarbeiten. Hierbei ist aber nicht ganz klar, ob ihn die Musik zum Reisen gebracht hat oder umgekehrt. Wie auch immer: Das Ergebnis ist DANDELION SNOW. In den (überflüssigen) musikalischen Kategorien, würde man das Projekt von Harvey im Indie/Folk-Bereich verorten. DANDELION SNOW war bislang außerordentlich produktiv. Seit April 2009 wurden stolze 5 Platten veröffentlicht. Das neueste Werk des Künstlers trägt den Namen „The Grand Scheme of Things“ und ist wohl der bislang ausgereifteste Release. Während DANDELION SNOW in Europa noch ziemlich unbekannt geblieben sind, kennt man den Produzenten des Albums umso besser. Es ist nämlich Chris #2 von Anti-Flag, der sich als alter Freund von Harvey gerne für die Aufnahmen zur Verfügung gestellt hat. Im Studio hat man sich offensichtlich viel Zeit genommen. Der Einfluss des Produzenten ist deutlich herauszuhören. Das führt einerseits dazu, dass „The Grand Scheme of Things“ ein sehr abwechslungsreiches Album mit reicher Instrumentalisierung ist, hat aber andererseits die Folge, dass einige Songs doch etwas überladen klingen. Besonders deutlich wird das Phänomen „Kaputtproduzieren“ bei dem Song „You’re Impossible“, der an sich klasse ist. Doch aus irgendwelchen Gründen hat man „vergessen“ das Metronom aus der Aufnahme zu nehmen, was auf Dauer nervt. Nichtsdestotrotz ist das Album eine gut hörbare musikalische Erzählung von Erlebnissen „on the road“. Die Platte ist bislang nur in den USA erschienen, soll aber im Winter auch auf limitiertem Vinyl in Europa rauskommen. Im Frühjahr wird man dann auch Gelegenheit haben Mr. Harvey live in unseren Breiten zu sehen.
Tobias
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