BAND: HOLLYWOOD UNDEAD
ALBUM:

LABEL: Universal / A&M /Octone Records - VÖ 31.7.09
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Zuletzt aktualisiert am: 11. September 2009
Eigentlich erwartete ich, mit HOLLYWOOD UNDEAD eine Band à la MURDERDOLLS oder WEDNESDAY 13 vorzufinden. Aber bereits von der Optik her wurde mir schnell klar, dass ich auf dem Holzweg war. Eher scheinen sich US 5 mit SLIKNOT gepaart zu haben - alles in Hochglanz designt, schicke Anziehsachen und dazu ein paar irre Masken. Die Optik bildet hier einen guten Vorgeschmack auf das Akustische. Denn die Produktion ist durch und durch sehr professionell, also astrein gemixt und kein Kritikpunkt zu finden. Nun aber der nächste Irrtum: Besagte Gesichtsbedeckungen sowie die im Rapbusiness üblichen Nicknames wie „Charlie Scene“ oder „J-Dog“ dienen nur der Verbergung der Identitäten. Die Mütter und Väter der Bandmembers würden ihnen wohl sonst das Musizieren verbieten. Die Gesangsstimme von „Deuce“ klingt jugendlich, fast kindlich und transportiert die „harten“ Botschaften zum Teil sehr schnulzig. Auch die Songs selbst schwanken stets zwischen poppigem US-Refrain Richtung Kelly Clarkson und elektronisch untermalten Rap Verses. Dieses Prinzip zieht sich durch die ganze Platte. Auch der Inhalt verwirrt (Hab ich nicht doch aus Versehen die 50 CENT Platte meines Bruders reingetan?). 80 Prozent der Lyrics drehen sich um das Leben in LA oder Kalifornien und es werden permanent Phrasen gedrescht wie „comon grab a chick, i wanna see you with the flow, you got a fat ass, but you shake it like you are a ho“ oder “everywhere I go, bitches always know”. Man denke sich seinen Teil. Das Gesamtbild dieser selbstbetitelten „6 crazy MCs“ ist also nicht so recht stimmig. Aber vielen Teenies, die sich missverstanden fühlen und nicht wissen, ob sie mehr Freunde haben wenn sie Hip Hop oder Softcore Techno hören, wird es mit Sicherheit gefallen. Moderner Crossover eben.
pd
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