BAND: SMOKE BLOW
ALBUM:

LABEL: PIAS Germany/Rough Trade VÖ: 5.2.2010
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Zuletzt aktualisiert am: 10. Mai 2010
Die Kieler Jungs von SMOKE BLOW häuten sich von Album zu Album und wissen immer wieder mit komplett neuer Aus-richtung zu überraschen. Dabei gelingt es der Band trotzdem, ihren unverwechselbaren Grundcharakter zu erhalten. In der Vergangenheit grasten SMOKE BLOW auf ihrer Spielwiese alle erdenklichen Spielarten harter Rockmucke ab, um damit zu experimentieren. In den Anfangstagen begann die Band mit Hardcore plus Stonerrock-Elementen und arbeitete sich über das großartige Album „Dark Angel“, mit seinen Gothi-ceinflüssen bis zum letzten Album „Collossus“, mit überaus eingängigem Punkrock vor. Mit dem schlicht und arrogant „The Record“ betitelten Album lautet das Motto dieses Mal wohl `Back to Brutality`. SMOKE BLOW gehen zurück an ihre Hardcore-Wurzeln und „The Record“ ist das eindeutig härteste, was man je von ihnen gehört hat. Die Band nimmt sich dem klassischen N.Y.-Hardcorebrett an, ergänzt es mit Black- und Trashmetal-Elementen und würzt das Ganze mit einer Prise hartem Punk. Das Ergebnis birst vor Energie und auf den zwölf Stücken des Albums ist „Bleeding“ das einzige, was noch an den melodisch-hymnenhaften Punkrock von „Colossus“ erinnert, wenn hier auch im wesentlich härteren Gewand. Alte Fans der Band werden wegen dieser Rückbe-sinnung, vom eingängigeren Material der letzten beiden Alben hin zu den brachialen Tönen des neuen Outputs, begeistert sein. Fans der neueren Sachen dagegen könnten wegen der Härte von „The Record“ etwas abgeschreckt werden. Aber auch die sollten „The Record“ eine Chance geben und sich diesen neuen Streich ein paar Mal zu Gemüte führen, bevor sie ein Urteil fällen. Wenn man sich auf die Härte von „The Record“ einlässt, kann man nämlich entdecken, dass hier nicht einfach tumb Härte zelebriert wird. Man höre sich bei-spielsweise nur einmal diese dichten Gitarrenwände auf „Fi-nal Hands“ oder „I Have Lived In The Monster“ an, die einen wie ein Schwarm Hummeln umschwirren, oder auch das abschließende „Lost Son Of The Ark“, das als harter großer Bruder der Songs auf „Dark Angel“ durchgehen könnte. Beeindruckend!
Jo Neujahr
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