PLACENTA
Missgunst & Neid

Noizgate Records / Rough Trade – VÖ 13.12.2013
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Zuletzt aktualisiert am: 10. Januar 2014

Bei den Mutterkuchen-Jungs hat sich so einiges getan. Die EP „Look So Far“ war vielversprechend und erfrischend. Zu Zeiten ihres deftigen Debüts „Human Abyss“ lautete das Motto: Schnell, schneller, PLACENTA. So kritzelten Sie es zumindest beim Konzert im Café Taktloss in Glauchau an die Wand. Inzwischen haben Sie das Tempo ein wenig zurückgeschraubt und dafür eine Schippe Groove nachgelegt, deutlich zu hören etwa bei „Baroness“. Ein weiterer deutlicher Unterschied ist, dass nun die Lyrics fast sämtlich in Deutsch gehalten sind – wohl wollen sie damit dem trendigen Klang vieler Ami-Core-Bands einen Gegenpol setzen. Und es funktioniert erstaunlich gut. Die Shouts und Growls gewinnen dadurch an Härte. Sänger Sven ist zudem mit dem Talent gesegnet, auch „richtig“ singen zu können und so streut er wunderbare Melodien ein, die den Songs mehr Tiefe verleihen. Mit maschineller Präzision und zugleich sattem Gefühl entlockt Drummer und Produzent Tobias wie eh und je seinem Instrument unglaublich vertrackte Beats und scheppernde Blasts.

Diese Mischung erinnert teilweise an die guten alten Tage von FEAR FACTORY, gepaart mit fetten Riffs á la PANTERA in moderner Neuauflage. Dies ist ein hohes Kompliment, denn solch authentischer Sound ist inzwischen ein seltenes Gut im Metal. Chapeau, PLACENTA!

pd
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