BAND: JOHNNY TROUBLE TRIO
ALBUM:

LABEL: Running Gun Rec./Eigenvertrieb
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Zuletzt aktualisiert am: 04. Juni 2009
In Zeiten wie der unseren gibt es keine Sicherheiten mehr. Kapital und Banken schmelzen wie Eis in der Sonne, Vereine wie Hoffenheim und Wolfsburg kommen in die Bundesliga bzw. werden sogar Meister und Horst Köhler, der Mann mit der eingebauten Stummtaste, bleibt Bundespräsident. Dabei war ich sicher, dass Frau Schwan das Rennen macht. Na, vielleicht beim nächsten Mal. Okay, ein paar Sicherheiten haben wir trotzdem noch. Auch in zehn Jahren wird’s die größten Eiswürfel noch am Nordpol geben, dann wird die Sonne heißer als heute scheinen und das Feuer der Hölle noch viel heißer vor sich in kokeln. Damit sind wir beim Thema. Denn genauso sicher wie das ewige Feuer der Hölle, ist, dass Johnny Cash, der einzige, der im Himmel keine weißen Flügel tragen muss, verdammt stolz auf das JOHNNY TROUBLE TRIO wäre! Auch als ganz langjähriger Fan des Man in Black und Kenner sehr obskurer Nachahmer kann ich sagen, dass es keine Band gibt, die den Sound und die Aura des alten Mannes authentischer und mit mehr Stil und Gefühl für's Detail reproduzieren kann. Hört man ”The Rhythm Of The Railroadtrack“, das Debüt der Schwaben an, fühlt man sich automatisch ins Jahr 1955 zurück versetzt. Nach Memphis, wo ein paar junge Kerle namens Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und eben Johnny Cash sich gerade anschickten, mit ihrer Musik den Lauf der (musikalischen) Welt für immer zu verändern. Der Titelsong, ”Prison Bound“, der beinharte Rockabillykracher ”Long Gone“- wüsste ich es nicht besser, würde ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass Mr. Cash all diese und weitere Songs des Albums geschrieben hat. Musikalisch wie auch textlich ist das JOHNNY TROUBLE TRIO so dermaßen dicht an Mr. Cash, dass mir auch nach wirklich ganz vielen Anhörrunden schlicht die Spucke wegbleibt. Neben sieben im Trio eingespielten Titeln enthält das Album acht weitere (Cover-) Songs, bei denen Johnny Trouble und seine Kollegen von einem Lapsteelspieler unterstützt werden. Qualitativ auf gleichem Niveau, nur eben ohne Johnny Cashs Punkattitüde wird hier Country zelebriert, dass es eine wahre Freude ist. Voll der Wahnsinn: vermutlich nie zuvor hat mich ein Debütalbum so aus den Stiefeln geblasen wie ”The Rhythm Of The Railroadtrack“. Wenn Mr. Cash die drei bzw. vier Jungs von da oben irgendwo hört und an den Beginn seiner Karriere erinnert wird, verkneift er sich bestimmt die eine oder andere Träne. Steht fest. Album kaufen!
johnniecolt
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