BAND: LOVE IS ALL
ALBUM:

LABEL: Polyvinyl Records / Cargo Records - VÖ 16.04.10
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Zuletzt aktualisiert am: 31. Juli 2010
Wir haben das Jahr 2010 und in eben jenem veröffentlichen LOVE IS ALL mit „Two Thousand And Ten Injuries“ ihr bereits drittes Full Length Album - sieht man vom 2008er Remixalbum namens „Love Is All...Mixed Up“ einmal ab. Der Name der neuen CD passt also schon einmal ganz gut zur Jahreszahl. Aber das ist bei weitem nicht das einzige, was für diese Platte spricht. Bei LOVE IS ALL handelt es sich um einen verückten Fünfer aus Gothenburg in Schweden und die Band besteht im einzelnen aus Josephine Olausson (Gesang, Keyboard), Johan Lindwall (Bass), Markus Görsch (Schlagzeug), Nicholaus Sparding (Gitarre/Gesang) und Åke Strömer (Saxophon, Keyboard). Letzterer ersetzt seit 2008 den früheren Saxophonisten Fredrik Eriksson. Der Gesang von Sängerin Josephine läßt sich nur als ziemlich markant und fast puppenhaft beschreiben und erinnert stark an eine rockende Björk, ich würde die Band aber trotzdem nicht mit deren ehemaliger Band den SUGARCUBES vergleichen, da LOVE IS ALL rockiger und verrückter daher musizieren, aber das ist vielleicht Geschmackssache. An die Vocals muss man sich auf jeden Fall erst einmal gewöhnen. Wenn man aber solche Bands wie DAISY CHAINSAW oder die daraus hervorgegangenen QUEEN ADREENA mag, kann man hier nichts falsch machen. Auch wem diese Bands nichts sagen sollten, kann hier auf jeden Fall mal rein hören. Denn der LOVE IS ALL-Sound ist auf jeden Fall noch besser (die beiden von mir genannten Bands kamen mir nur wegen dem Gesangsstil in den Sinn). Das ist schon eine andere Liga, durchaus vergleichbar mit zum Beispiel LE TIGRE, an die unter anderem der vorletzte und elfte Song „Dust“ erinnert - gleichzeitig einer der Smashhits des Albums und mit sympathischem Nervfaktor und Niedlichkeitsbonus versehen. Ich mag so was ja! „Babarapapa parapapa parapapa“, eingängige Hooks haben sie schon, so wie im Track „Kungen“. Immer wieder und darauf aufbauend liefern sie schräge Indiehymnen mit hohem Klirrfaktor und niedlicher Stimme als i-Tüpfel. Sehr auffallend ist auch der immer wieder sparsame und völlig unpeinliche Einsatz eines Saxophons, wie im fünften Track „Early Warnings“ sehr schön zu hören ist. Ziemlich innovativ, wie ich finde. Es rückt ein oft geschmähtes Instrument zurück ins Rampenlicht. Und das ist eine gute Leistung und wertet den guten Eindruck, den dieses Werk bietet, noch einmal auf. Da kann man glatt Saxophonfan werden.
Andy
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