BAND: CAPTAIN'S DIARY
ALBUM:

LABEL: Retter des Rock – VÖ: 31.01.2014
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Zuletzt aktualisiert am: 05. März 2014

Schon der Titel ist so tiefgründig, dass man ins Grübeln gerät. Wenn dann Sebastian Müller auch noch zu seiner Waffe greift, der Gitarre, schießt er mit seinen Illusionen auf die Hörer. Die vierzehn deutschsprachigen Singer/Songwriter-Perlen lassen nicht nur textlich viele Punkbands alt aussehen. Messerscharfe Alltagsbeobachtungen und daraus resultierende Interpretationen werden verarbeitet und es wirkt, als hätte CAPTAIN'S DIARY nie etwas anderes gemacht. Wahrheiten brauchen keine Reime. Man verliert sich in diesem wertvollen Stück Musik. Glücklicherweise kam Müller irgendwann in den Sinn, in seiner Muttersprache zu texten. Die vorherigen drei Alben sind vollgepackt mit englischsprachigen Titeln, die zwar auch wirken, doch die Klarheit der deutschen Texte ist unschlagbar. Nicht, dass jetzt der Eindruck entsteht, er hätte eine unverkennbare Stimme oder gar eine Gesangsausbildung. Hat er nicht. Gerade diese „Allerweltsstimme“ vermittelt einem noch mehr den Eindruck, dass ein ganz normaler Kerl einfach mal eben zur Gitarre greift und seinen Gefühlen freien Lauf lässt. Einer unter Millionen, der seine Stimme erhebt und den Nagel mit jedem einzelnen Wort auf den Kopf trifft. Und welcher Singer/Songwriter kann denn schon behaupten, sich mit Bands wie SICK OF IT ALL, ATLAS LOSING GRIP, RASTA KNAST und vielen anderen die Bühne geteilt zu haben? Captain, wo warst du nur die ganze Zeit?

Schnee
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