BAND: REVOLTING COCKS
ALBUM:

LABEL: 13th Planet/Soulfood – VÖ 26.09.2008
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Zuletzt aktualisiert am: 18. August 2008
Bereits 2005 hatte Al Jourgensen angekündigt, seine musikalischen Aktivitäten mit seiner Hauptband MINISTRY und den Nebenprojekten REVOLTING COCKS und LARD aufzugeben und sich künftig als Lehrer zu verdingen (sich dabei nebenbei nur noch seinem Label 13th Planet zu widmen). Zuvor wollte er seine musikalischen Projekte noch so abschließen, wie er sich das vorstellt. Das hieß, er wollte konkret noch zwei reguläre MINISTRY-Alben, zwei REVOLTING COCKS-Alben und eines mit LARD machen, bevor er seine musikalische Karriere beendet. MINISTRY hat er mit dem brillanten „Rio Grande Blood“ von 2006 und dem letzten, fast genauso guten, 2007er Album „The Last Sucker“, plus dem ebenfalls 2007 erschienenen Cover-Album „Covers“ als Bonus (mit Songs von den STONES, T-REX und GOLDEN EARRING u.a.) würdig abgeschlossen. Nun liegt mit „Sexo Olympico“ auch sein angekündigtes, letztes Werk mit den REVOLTING COCKS vor. Das Ergebnis ist erstaunlich gut gelungen. Das war nicht vorhersehbar, denn das Vorgängeralbum „Cocked & Loaded“ von 2006 fand ich etwas uninspiriert. „Cocked & Loaded“ klang sehr rückwärtsgewandt nach 80er Jahren (dazu passte auch das nicht eben originelle Cover des BAUHAUS-Songs „Dark Entries“) und etwas zu oft und vorhersehbar nach Al Jourgensens anderen Projekten MINISTRY oder LARD, was dem Album das Spezielle, eben die experimentelle REVOLTING COCKS-Identität nahm. „Sexo Olympico“ dagegen klingt absolut inspiriert und unverbraucht. Das erste Stück „HookerBot“, I`m Not Gay“ und „Lewd Ferrigno“ überraschen mit Ambient-Techno Elementen. „Keys To The City“ klingt wie eine Mixtur aus GARY GLITTER-Glam und MARILYN MANSON und „Robo Banditos“ ist Elektro-Rock `n Roll mit STOOGES-Elementen und Hispano-Vocals. Hin und wieder blitzen Elemente auf, die an den groben MINISTRY-Sound erinnern, auf der andere Seite aber auch lupenreiner Elektropop, wie bei „Cousins“ und „Touch Screen“. Das alles kommt sehr frisch daher. Mit „Sexo Olympico“ kann Al Jourgensen also auch das Projekt REVOLTING COCKS gelungen beenden und in Würde ad acta legen. Great Stuff.
Jo Neujahr
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