BAND: KIEMSA
ALBUM:

LABEL: Megaphon
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Zuletzt aktualisiert am: 24. November 2009
Da ist sie nun: die dritte Scheibe der Anzug- und Irokesentragenden Franzosen. Der Vorgänger „Eaux Troubles“ war ein Brecher, der praktisch keine Hänger aufwies und sofort mit den ersten beiden Stücken („Orange Duck“, „Tequilla Guerilla), die Gehörgänge besetzte. Eigentlich kann man nach so einem Album nur abstinken. „Delices“ bedient sich daher zu allererst natürlich an den gleichen Zutaten wie der Vorgänger. Die da wären: Hardcore, Bläser und Texte in französischer und englischer Sprache. Die Bläser werden, entgegen der meisten Kollegen, nicht für Ska-Elemente eingesetzt, sondern geben den durchweg abwechslungsreichen, harten und schnellen Songs noch eine epische Note. Im Prinzip: NEW BOMB TURKS treffen auf Ben Hur. Oder „Brasscore“, wie es manche nennen. Und im Falle von „Delices“ kommt jetzt noch etwas mehr Melodie dazu. Während die erste Nummer „Rien fait de mal“ noch dem alten Muster folgt und ordentlich abräumt, schwenkt der Kurs mit den nächsten zwei Nummern („Chilli con carrnage“, „Vice Vegas“) fast schon in poppige Gewässer. Mit „Freak Show“ finden die Franzoschen aber schnell wieder zu alten Tugenden und treten ordentlich Ärsche. Sehr schön auch „Tete á tete, welches als Kinderlied beginnt aber sich zur echten Dampframme entwickelt. Es fällt schwer, einzelne Song herauszustellen, da alle eine unglaubliche Wucht besitzen. Überhaupt fällt in letzter Zeit auf, dass gerade unsere westlichen Nachbarn es immer wieder schaffen, Alben aufzunehmen, die wie aus einem Guss von vorne bis hinten geil sind. Von der Liveumsetzung der Scheiben kann man sich Anfang 2010 überzeugen, wenn die Jungs aus Nantes die hiesigen Clubs nieder reißen. Fazit: Zum Autofahren ungeeignet, da extrem Strafzettelfördernd.
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