dum-dum-girls-he-gets-me-highPotentieller Tarantino-Soundtrack!

Berlin: Eines vorab: Diese EP des Girlie-Quartetts ist weniger als Vorgeschmack auf den bald erscheinenden Longplayer zu betrachten denn als Nachwehe des 2010 erschienenen Albums „I Will Be“. Stilistisch und auch von der Stimmung her liegen die beiden recht nahe beieinander und ergänzen sich. Neben den drei Eigenkompositionen bekommt man auch ein THE SMITHS Cover geboten.

Aber mal von vorn: „Wrong Feels Right“ steigt unvermittelt ohne Schnickschnack und Albereien mit Gitarre, Gesang und leichten

Trommelwirbeln ein. Der gewohnt kantige und mit viel Hall belegte Sound der Klampfe mag zu Anfang etwas dreckig wirken, macht aber irgendwie Sinn. Spätestens wenn die Drums loslegen, ist das Tanzbein gefragt. Das Feeling, das der einfach aufgebaute Song rüberbringt, lässt sich durch nichts stören. So eingängig, wie dieser Uptempo Opener ist, so schnell ist er aber leider auch wieder vorbei.

Das zweite Lied, gleichsam Titeltrack, wartet mit einem saftigen Basslauf auf, der einen durch die drei Minuten geleitet. Hat irgendwie Potenzial, um in einem Tarantino aufzutauchen - Richtig Rock´n´Roll mit einer kleinen Dosis Klischee. Besonders viel Spaß machen hier auch die Zweitstimmen, da sie so leichtfüßig scheinen und erst die finale Würze in das Stück bringen. Straight und unbeirrt geht’s weiter und führt uns direkt zum nächsten Song: eine Ballade. Aber auch damit können die Girls auf ganzer Linie überzeugen!

„Take Care Of My Baby“ ist entspannt und kommt mit wenig Mitteln und wenig Parts aus. Die Melodie hat schon kräftig Potenzial, einen runterzuziehen.

Hey, aber jetzt zum spaßigen Teil: Der Coversong „There Is A Light That Never Goes Out“ von THE SMITHS. Die Nummer ist härter als das Original und zeigt, dass das Lied auch als dreckiger Rocksong sehr gut funktioniert. Die unvergleichbare Melodie wurde beibehalten und weckt Erinnerungen an alte Zeiten. Ja, die DUM DUM GIRLS werden dem Erbe der Legenden durchaus gerecht und geben einen runden Abschluss für die leider viel zu kurze EP.

 

"There Is A Light That Never Goes Out" als Live-Version:

 

"There Is A Light That Never Goes Out" als Studio-Version:

Die Scheibe also sehr cool und lässt einen gespannt darauf warten, wie der nächste Schritt der Band klingen wird.

(Sub Pop/Cargo – erschienen 2011)

TIPP: Titeltrack auf dem kommenden WAHRSCHAUER Sampler #60 mit Interviewstory.