Wer die der CD beiliegende Presseinformation liest, dem wird angst und bange. Da werden zwei außergewöhnliche Grafiker beschrieben, die künstlerisch in der holländischen Szene mitwirken und außerdem noch verheiratet sind. Das kann doch nichts werden, wenn sie auch noch Musik machen und extra noch Country mit all seinen Spielarten, denkt man sich als Schreiberling so vor sich hin... Also weg mit dem Zettel, das Album angehört, sich über die frische Musik gefreut und nach spätestens dem zweiten Song um den Tisch gehüpft. Das Duo Michiel Hoving und Claudia Hek macht seine Sache gut: Sie spielen nicht nur den einfachen Country, sondern packen noch Hillibilly, Trash und ein wenig Blues obenauf. Okay, manchmal vermeint man bekannte Weisen aus der schon ewig existierenden Szene zu hören, aber dann verwurstelt Hoving das Geklaute gut in die eigenen Lieder. Da rrrrrumst (!!!) es gleich mit dem Einsteiger, der dem Werk den Namen gab, wird ordentlich bluesig bei „Shake“, gewährt sogar der Blasmusik Einlass. Falls die Sixtyniners irgendwann einmal und aus Versehen zu einem deutschen Country-Fest eingeladen werden, dann sollten vor allem die Punks und ihre Freunde Einlass begehren, denn das Konzert wird schräg und laut. Allerdings fliehen bestimmt all die anderen spießigen Country-Jünger, denn hier wird nicht beim BBQ deutsch getümmelt, sondern aufgedreht und Spaß verbreitet.

ThoBe