BAND: ICH BIN EIN BERLINER
ALBUM:

LABEL: Araknid Records - VÖ 24.05.2010
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Zuletzt aktualisiert am: 04. Oktober 2010
Eine Werkschau des viel beachteten, monatlichen „Ich bin ein Berliner“-Festivals, welches im Berliner SO36 schon für reichlich Furore gesorgt hat. Dass Frankreich besonders im Bereich Electropunk (früher auch Electroclash genannt) einiges zu bieten hat, wird im nächsten WAHRSCHAUER Magazin noch genauer beleuchtet werden. Einer dieser Vertreter, die Band THE DEAD SEXY INC, hat nun seine Zelte von Paris nach Berlin verlegt. Emanuelle 5, seineszeichens Gitarrist der Kombo veranstaltet nun, zusammen mit David Maars von PLATZBLANCHE und Andreas Schwarz, dieses Minifestival, auf dem monatlich drei Bands aus weiten Bereichen dieses elektronischen Rock n Rolls und div. DJs auftreten. Jetzt liegt der erste Sampler zu dieser Konzertserie auf zwei Silberlingen mit jew. 20 Stücken vor. Erschienen ist das Teil auf Alexis Gaffuris (Schlagzeuger THE DEAD SEXY INC.) neu gegründeten Plattenlabel Araknid Records. Vertreten sind neben Szenengrößen wie ROBOTS in DISGUISE, BONAPARTE, NACHLADER oder KAMIKAZE QUEENS, auch reichlich interessante Newcomer wie THE BAROTTI („Tankestelle“), NEMO („Yello Sun“) oder TRANSFORMER DI ROBOTOR („Ultra Maxximizer“). Selbstverständlich findet sich auf dem Doppelschlag auch Beiträge der Hauptarbeiterger der Veranstalter, wie PLATZBLANCHE („Burton Tylor“) und THE DEAD SEXY INC („Afterhours“). Letzteres leider nur ein Remix. Hier wirds langsam Zeit, das neues Material auf die Menschheit losgelassen wird, zumal das letzte Album („Kamikaze“) nun auch schon drei Jahre auf dem Buckel hat. Es fällt ziemlich schwer, einzelne Stücke hervorzuheben, da der Sampler eine ziemlich runde und stimmige Angelegenheit ist. Und verdammt partytauglich! Besonders der erste Silberling kommt quasie ohne Füller aus. Der Sound grooved und knallt, die Texte pendeln zwischen Rock n Roll Klischees (THE ASSESINATIONS - „Midnight Cowboy“), witzig („THE BAROTTI - „Tankestelle“) bis homophil (NUCLEAR FAMILY - „Gay is the new punk“). Gegen Mitte des zweiten Silberlings nimmt der Electroanteil dann ein wenig ab und es regiert mehr der pure Rock n Roll. Alles in Allem ein starkes Album, was eine Menge Überraschungen und viel zu entdecken bereithält. Und schon so manche Party gerettet haben dürfte. Wer den elektronischen Rock nicht den Gothics überlassen möchte, wo jeder zweite Song nach DEPECHE MODE klingt, sollte hier undbedingt mal das eine oder andere Ohr riskieren. Oder noch besser: bei nächster Gelegenheit mal im SO36 vorbeischauen, wenn dieses Festival steigt. TIPP: Riesen Frankreich-Special im nächsten WAHRSCHAUER #59!
thomash
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