LABEL: Laserlife Records - VÖ 21.05.2010 |
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Zuletzt aktualisiert am: 04. November 2010
Ich weiß nicht, ob man sich mit dem Namen SOMMERREGEN an die Spitze irgendwelcher Charts katapultieren kann. In meinem letzten Urlaub habe ich den Sommerregen verflucht, denn er kam immer - in den verschiedensten Variationen und zumeist sehr heftig. Meine Frau konnte mich schon gar nicht mehr leiden, da ich den Urlaubsort ausgesucht hatte. Zur Erbauung hatte ich mir einige Flaschen Bier besorgt und das neue Album von SOMMERREGEN mitgenommen. Den Bandnamen voll ignorierend gab ich mich der Musik hin, die nach wenigen Takten ein ordentliches Zucken des Körpers hervorrief. Hier kam aber auch alles aus den Boxen, was einen echten Punksong so ausmacht: Die Gitarre zerrte und rumpelte durch die Lieder, das Schlagzeug wurde dreckig und vertrackt bedient und der Bass rief den Teufel aus der Dunkelheit der Klänge hervor. Zunächst wird von „Auftauen und Abhauen“ bis „Endstation Geisterbahn“ ordentlich geknüppelt und dem Gevatter Punk frisches Fleisch nebst Blues zugeführt. Das leicht ironische und zum zuhören bestens geeignete „Eifer sucht das Problem“ zeigt, dass die drei Typen aus der Wiener Neustadt auch anders können: Nämlich friedlich, poppig und gefühlvoll. Herrlich und verwegen ist der laute und intensive Ausruf: „Ich kann auch ohne deine blöden Alltagstheorien leben“. Tja, da ist schon alles im Songtitel gesagt und trotzdem sollte man sich das Stück von Anfang bis Ende anhören. Komischerweise ist der Sommerregen nach 35 Minuten beendet, da die Songs hart und gerecht, aber auch sehr kurz sind.
Wer diese 10 Lieder bewusst hört, wird merken, dass hier der urtümliche Punk zu seinem Recht kommt und im Laufe der Zeit etwas Großes entstehen kann. Allerdings sollte man noch etwas am Gesang feilen, da er etwas dünn klingt und einige Male vom Rabaukenklang an die Wand gedrückt wird. Frau und ich waren nach diesem Sommerregen hoch zu frieden und singen noch heute mit aller Macht: „Das Schlimmste kommt noch.“
Thobe
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