Erste Reaktion: „Wie jetzt, verschollene BLACK SABBATH Aufnahme?“. Zweiter Eindruck: „Haben CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL irgendwann mal mit Psychedelic-Anleihen gespielt?“ Dann: „Ist das große Acid-Löschblatt der 70er im Jahre 2010 zu einem CD Silberling geworden, der mit der Aufschrift „Gods & Godesses“ heute unschuldig verpackt in meinem Briefkasten lag und jetzt die Uhren der Musikindustrie rückwärts laufen lässt?“ BRANT BJORK lassen hier ein Album auf die Welt los, das den ewig nach Retro-kläffenden Sophistos der Musiklandschaft genau das mit voller Breitseite vor die Tür knallt, dass es nur so pumpt und kracht. Erschienen 2010 klingt das Ding wie eine der gängigen Top Produktionen der damaligen Rock'n'Roll Giganten um `73/`74. Schwere und dunkle Gitarren, wummernder Bass, der das Trommelfell massiert, Gitarren die knistern und röhren, dass es selbst Lenny Kravitz (der mit seinem peinlichen „If you’re gonna go my Way“-Versuch, in die 70er abzutauchen) das gebleachte Perl-Weiß Lachen verschlägt und einem Gesang, der die komplette Spannweite an Gitarrenrock von `68 bis `78 mitnimmt und fast schon den letzten Atemzug von THIN LIZZY’S Phil Lynott in der Gegenwart hält.   Songs & Produktion lassen einem da fast von selbst den Kopf nach hinten ins Genick fallen, damit sich dieser 8 Titel starke Bastard wie eine vertonte Whiskey, Rauch und Röhrenamp geschwängerte Blutvergiftung in deinen Gehörgang schlängeln kann. „The Future Rock“ / „Little World“ / „Blowin’ up Shop“ / „Good Time Bonnie“ lassen dich nur so weit atmen, dass du noch das Ohr frei hast, diesen Track zu lauschen. Und nach „Somewhere Some Woman“ geht das Ding direkt noch mal ins Rennen. Gods & Godesses ist einfach zu anders, zu weit weg von dem, was einen sonst so erreicht. Zu weit draußen von dem was sonst läuft. Und zu abgedreht und gut, als dass es anders sein dürfte. Wer es nicht glaubt, der kann sich „Somewhere Some Woman“ UMSONST bei www.vans.com `runterladen. Wenn es eine positive Schnittmenge des "NICHT-Passierten" aus den Bands AEROSMITH und BLACK SABBATH gibt, dann ist das hier das Album, das beide selbst zu Bestzeiten nicht veröffentlicht bekommen haben. Heilige Scheiße!

Bezirk 7-Markus