Manege frei für „All Because Of You“. Beiseite mit all den typischen Rezensionen! Alle Ohren auf den dritten Song von „Dope Idiots“! Wann habe ich diese Fuzz-Organ-Suppe das letzte Mal gegessen? In England? Hoffentlich hält mein Laser die Beats aus. Wenn nicht, muss sofort ein neuer Player für die anderen elf Stücke her. Hätten die vier Berliner Garagen-Psychos von THE MAGNIFICENT BROTHERHOOD schon in den Sechzigern in die Orgeltasten gegriffen, hätten sie bestimmt die Musik zu den Studentinnen-Mord-Fällen des ZDF-„Kommissars“ einspielen müssen. Sie wären wahrscheinlich polizeilich dazu gezwungen worden. Und „Harry“ Wepper wäre nicht später bei Derrick, sondern an die Seite von Peter Fonda besetzt worden. Wie kann eine deutsche Band im Jahr 2010 so herrlich britisch und 60er klingen? Zauberei? Schwirren die Töne von Opener „I Want To“ in den Ohren, führt jeder winzige Schnipsel LSD zu sofortigem Tod an Überdosis. Wer mit schwachem Gemüt „Divine Advice“ anwählt, wird Sekunden später seine Teenage-Records-Sampler aufessen. „Dope Idiots“ geschmolzen in den Tank gekippt und kleine Mods in grünen Parkern ploppen beim Fahren aus dem Auspuff. Das Teufelswerk gehört hinter Panzerglas und Sicherheitsbeton tief unter die Erde. Sonst werden wir nie wieder mit diesem epileptischen Schütteltanz aufhören können. Apropos Affe auf dem Cover: Kennen Kiryk, Erik, Jan und Lars die englische Serie „The Mighty Boosh“? Wenn nicht, muss man sie ihnen zeigen. Passt wie die Faust aufs Auge.

avm