LABEL: Janitor Records – VÖ: 17.11.2010 |
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Zuletzt aktualisiert am: 17. November 2010
Ursprünglich stammt keines der Mitglieder dieser Stoner Rock und Grunge Band aus Berlin. Die Brüder Jeff und Brad Dope, die aus Seattle (USA) kommen, haben sich in einem Urlaub auf die Hauptstadt Deutschlands festgelegt. Brad, der Bassist, verliebte sich sofort in die Metropole: ‚Die Größe Berlins fasziniert mich. In dieser Stadt kann man unterschiedliche Kneipen, Theater und Restaurants aufsuchen. Es gibt hier immer viel zu tun! ‘.
Zu dem Zeitpunkt, als die beiden Jungs in die deutsche Hauptstadt kamen, gab es POTHEAD in der Besetzung, wie wir sie heute kennen, noch nicht. Die Brüder hatten beide eigene Bands, die sich mochten und bereits 1991 unter dem Namen POTHEAD erste Aufnahmen machten. Es war eine spontane Überlegung, ein ganzes Jahr in Berlin zu bleiben und mit zwei Mann aus Brads und zwei aus Jeffs Band ein paar Konzerte zu spielen. Da die Papiere vorerst nur ein Jahr gültig waren, mussten die Jungs wieder zurück nach Seattle. Jeff, Sänger und Gitarrist der Band, erzählt die Geschichte gern ausführlich. „Ich kam dann gleich wieder, auch weil ich eine Freundin hier hatte. Brad kam erst ein Jahr später zurück, als wir die CD ‚USA’ veröffentlichten“.
Wieder auf der Suche nach einem Drummer, fanden sie schließlich den Mann, der auch noch heute das Schlagzeug rockt, Sebastian Meyer aus Olpe im Sauerland. Jeff D. erinnert sich lebhaft: „Wir hatten eine Anzeige in der ‚Zweiten Hand’, dass wir einen Drummer suchen. Er rief uns an. Ich fragte ihn, ob er eine Double-Kick spielt. Er sagte: ‚Nein'. Ich erwiderte: ‚Gut, okay, dann komm vorbei'. Er kam dann, und zuerst dachten wir, er wäre ein modebewusster Schnösel aus Westdeutschland. Sebastian spielte aber wirklich gut und wir wollten wissen, was für ein Drumkit er habe. ‚Ich habe ein DW‘, woraufhin wir meinten: ‚Alles klar, du bist in der Band‘.“
Nach Amerika zieht es die Jungs aus Seattle auch nur aus einem einzigen Grund zurück - die Radiosender.
‚Ich wünschte, es gäbe einen Rocksender hier. Ich habe versucht Radio zu hören, aber mir gefällt das alles hier nicht. Es gibt ab und zu mal eine gute Show, aber insgesamt ist das doch mies. Ich brauche eine reine Rock-Station. In Seattle sind die vier Rocksender die größten in der Stadt, sie spielen nur Rock, das ist klasse."
„Berlin 2010“ ist das zweite Livealbum in der Bandgeschichte und beinhaltet 20 Songs in 73 Minuten. Unter den Songs sind viele ihrer Hits. Unter anderem enthält die CD den „Indian Song", welcher über das Eindringen des weißen Mannes in das Reich der stolzen Indianerkrieger berichtet. Generell befassen sich viele Lieder kritisch mit der amerikanischen Geschichte und Regierung. Die Soundqualität der Aufnahme ist durchweg gut. Das einzige was fehlt, ist das Feeling, das ein besuchtes Konzert mit sich bringt. Trotzdem gibt die Veröffentlichung einen Vorgeschmack auf ein Konzert der Band und versüßt die Wartezeit auf das kommende Studioalbum, das hoffentlich nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird. Insgesamt kann man sagen, dass die drei Jungs eine interessante Bandgeschichte haben, die nur noch durch die rockige Musik mit intelligent verzierten Texten überboten werden kann. Wer etwas Besseres als die bisher rausgebrachten Alben will, dem kann man nur die absolut sehenswerten Liveauftritte empfehlen, denn diese bilden das Herzstück der amerikanisch-deutschen Band aus Berlin. Wer es nicht schafft sich POTHEAD live anzusehen, kann sich auch am Webmix erfreuen, der auf ihrer Homepage verfügbar ist.
Ganz gespannt sind wir auf das neue Studioalbum „Potterville“, das noch in diesem Jahr erscheinen soll. Wer weiß, was sich die Jungs da einfallen lassen werden…
Nea
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