BAND: FRITTENBUDE
ALBUM:

LABEL: Audiolith / Audiolith – VÖ 28.05.2010
*
Zuletzt aktualisiert am: 30. November -0001
Nachdem 2008 „Nachtigall“ so richtig eingeschlagen hatte, wurden Ruede Sucre, Ja!kob und Midimúm (FRITTENBUDE eben) vom Audiolith-Puppetmaster Lars Lewerenz per Knebelvertrag in einen klapprigen Bus gelockt, in die tiefste Provinz verschleppt und jeden Abend auf eine winzige JUZ-Bühne gezerrt, bis auch im allerletzten deutschen Winkel bekannt war, was ein Abend mit FRITTENBUDE bedeutet. Danach ab ins Studio und einen würdigen Nachfolger produziert. So oder so ähnlich wird sie schon gewesen sein, die Zeit, nachdem die „Nachtigall“ ausgetrapst hatte. Jedenfalls scheinen die drei Bayern nicht allzu sehr unter der Hamburger Knute gelitten zu haben, denn mit „Katzengold“ präsentieren sie einen würdigen Zweitling, der wieder viele junge Menschen in den anaeroben Bereich hüpfen lassen wird. Bei ersten Hören freut man sich, dass alles scheinbar beim Alten ist, sprich: harte elektronische Beats und Texte, die nach vorne gehen. Allenfalls Partyhymnisches wie „Hildegard“ oder „Mindestens in tausend Jahren“ mag man anfangs vermissen. Doch dann, beim zweiten, dritten, vierten Durchlauf fängt das „Katzengold“ zu blitzen und funkeln und glänzen an. Plötzlich entstehen ungeahnte Verbindungen zwischen den einzelnen Songs, die insgesamt ausgereifter und durchdachter wirken. Inhaltlich brummt der FRITTENBUDE-Kreisel weiterhin zwischen klaren sozialkritischen Ansagen, z.B. in „Ob es reicht sie zu finden“ („Wir werden wie über Nacht archiviert/ überwacht und verwirrt./ Freiheit ist nicht existent/ sie wird uns vielmehr verweigert“) und Aufrufen zur Realitätsflucht via Party („Unkenrufe“, „Jetzt ist der Moment“). Das ist Elektropunk, wie er sein soll: Er erkennt, dass die Realität scheiße ist, und macht deshalb ne dicke Party. Auf den Parties von FRITTENBUDE geht’s aber nicht nur um Alkopops und Leuchtstäbchen. Nein! Auch große Gefühle haben Platz wie in der Rave-Ballade „Bilder mit Katze“. Soo süüß! Aber weil der Elektropunker von heute auf 14 Tracks nicht stehen kann, gibt’s noch eine zünftige kalte Bonusplatte namens „Plörre“ obendrauf: 11 Remixe, FRITTENBUDE interpretieren EGOTRONIC, KETTCAR und andere. Ein Schlachtfest. TIPP: Track & Interviewstory im WAHRSCHAUER #57!
GeiJ
 Zurück