LABEL: Steamhammer – VÖ: 22.10.2010 |
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Zuletzt aktualisiert am: 22. Oktober 2010
Mit „barbarisch romantischem“ Power-Metal verzücken die New Yorker seit Jahrzehnten eine kleine aber treue Fangemeinde, die die Trademarks der Band (episch, rockig, klassisch melodisch) unter den modernen Metal- und Hard-Rock-Bands nur noch selten vorfindet. So ist das zwölfte Studiowerk des Quartetts um Sänger und Mastermind David DeFeis erneut ein Konzeptalbum geworden, welches sich vor allem mit den Geschichten und Sagen rund um Dionysos, den griechischen Gott des Weines befasst. Dazu dreht es sich um die nach ihm benannten und im Titel der CD verwendeten Bacchanalia-Feste und den antiken Sängerknaben Orpheus, welcher mit seinem Gesang sogar einst die Sirenen übertönt haben soll. VIRGIN STEELE schaffen auf „The Black Light Bacchanalia“ den Spagat zwischen Antike und Moderne, indem sie die klassischen Stories in ein modern rockendes Gewand verpacken und dabei mit teilweise süßlichen Melodien das Double-Bass-Feuer wie in Zuckerwatte einhüllen. Für Liebhaber der beinahe operettenhaften Rock-Musik liefern die Amis elf überlange Arien (meistens sechs bis zehn Minuten), die man durchaus in der Nähe des TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA oder auch NAZARETH ansiedeln kann. Natürlich ist diese Art von Musik völlig entgegen jedem oberflächlichem und leicht zu konsumierendem Zeitgeist des „schneller, härter, kürzer“, aber gerade das macht VIRGIN STEELE auch 2011 so interessant und wertvoll. Ein Anbiedern an aktuelle Geschmäcker war noch nie das Ding der Combo und so werden sie irgendwann nach ihrer Auflösung womöglich mal als Kult-Band wiederentdeckt und das vorliegende Album könnte dann als ihr Meisterwerk durchgehen. Musik-Freunde mit Hang zu Bombast und geduldigem Zuhören finden hier garantiert ein erstaunliches und funkelnd glitzerndes Kleinod.
d. von junzt
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