Sind das nicht die mit TEENAGE KICKS? Genau, sind sie! 1975 gegründet und nach acht Jahren wieder aufgelöst. Sänger Feargal Sharkey begab sich anschließend auf Solopfade und hatte in den 80ern sogar einen ganz schlimmen Hit. Naja, alles lange her und interessiert sowieso nicht mehr, denn seit acht Jahren gibt es sie wieder: THE UNDERTONES, aber ohne Sharkey - was bei Fil unvorstellbar wäre, aber bei den Nordiren keine Lücke hinterlässt, denn mit McLoone am Gesang wurde bester Ersatz gefunden. Das hier ist das zweite Album seit der Reunion, und wie sollte es anders sein? Es besticht durch Souveränität, klare Strukturen, eingängige Hooklines und einen hohen Anteil an Abwechslungsreichtum. Dabei durchqueren die Engländer die musikalische Landschaft des schönsten britischen Poppunk und wagen kleine Abstecher in den angrenzenden Rock-Bereich. Zu finden gibt es hier dementsprechend viel Melodie, die sich von den Punkbeats (Titeltrack) bis zu gefühlsbetonten Balladen („Move Right In“) durch zieht. Als klarer Sieger gehen dabei allerdings die Punk-Stücke vom Platz, weil THE UNDERTONES das nach all den Jahren eben doch am allerbesten können. Insgesamt sind es 14 Songs mit einer Gesamtspielzeit von 31 Minuten – auch das steht nicht für Langeweile und spricht ganz klar für eine Punkrock-Attitüde. Eine sehr schöne und vor allen unpeinliche Platte. Comeback wiederholt gelungen, was man nicht von allen alten Punk-Bands behaupten kann.

Diplompunk