LABEL: Play/Rec / Cargo Records - VÖ: 14.01.2011 |
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Zuletzt aktualisiert am: 14. Januar 2011
Schön, dass einfache und bodenständige Musik noch so gut funktionieren kann. Erfreulich, dass es noch interessante Songwriter gibt, die ihre musikalischen Visionen nach den eigenen Vorstellungen umsetzen können.
Auf diesem Album erwarten einen neun, mal mehr, mal weniger gemächliche Blues-Rock Songs, die leicht angestaubt und dreckig daher purzeln wie das Tumbleweed in der Wüste. Nicht perfekt, nicht gewienert und poliert. Aber echt und glaubwürdig. Es wird langsam Frühling und da macht sich das echt gut für einen entspannten Start in die sonnigeren Zeiten des Jahres. Schmetterlinge-Im-Bauch-Potenzial haben einige der Stücke sogar auch. Besonders „River, Lake“ hinterlässt diesen Eindruck auf bleibende Weise. Das nicht minder gelungene, aber eher traurige Pendant zu diesem Titel ist „Long Goodbye“, das definitiv das Highlight auf dem Album ist.
Nur selten dreht die Scheibe richtig auf und macht (auch soundtechnisch) auf dicke Hose. Denn so wirklich nötig hat sie es auch nicht. Aber die gut dosierten Ausbrüche wie in „Reckless“ passen gut ins Gesamtbild. Die wenigen Uptempo-Tracks wie „Party at Greg´s“ oder „Frequencies“ lockern die Ruhe zwischenzeitlich immer etwas auf.
Gregs Stimme ist sicher nichts für jeden Geschmack, da er an manchen Stellen etwas kehlig bzw. froschig klingt – besonders bei höheren Tönen. Bei genauerem Hinhören hat der Musiker jedoch viel öfter Gänsehaut erregenden Soul drin und kommt verdammt authentisch rüber. Bis man an diesem Punkt angekommen ist, braucht es vielleicht ein paar Durchläufe. Dann erschließen sich die subtilen Gesangsmelodien in Gänze und machen richtig Spaß. Alle Songs auf „Disintegration Blues“ zeugen von einer gewissen Reife bzw. Lebenserfahrung und es ist spannend, auf diese Weise daran teilhaben zu können.
Kurzes Fazit: Kein unbedingtes Must-Have aber ein absolutes Can-Have!
pd
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