BAND: THE KILLS
ALBUM:

LABEL: Domino – VÖ: 01.04.2011
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Zuletzt aktualisiert am: 18. April 2011
Von den Bands, welche Anfang des letzten Jahrzehnts anfingen (häufig als Duo) runtergestrippte Gitarrenmusik zu spielen, sind nicht mehr so viele übrig geblieben. THE WHITE STRIPES waren so schlau sich aufzulösen kurz bevor sie anfingen zu nerven. THE KILLS, die seit jeher etwas verrucht wirken und gleichzeitig einen verwilderten Glamour präsentieren, sind eine erfreuliche Ausnahme, denn auch ihr viertes Album weiß auf ganzer Länge zu gefallen und zu überzeugen. Alison Mosshart und Jamie Hince spielen weiterhin Lieder, die sich nach garagenartigen Chansons und Beatbox-Blues anhören, hauptsächlich begleitet von E-Gitarre und Drum-Maschine, die aber durch das Verzieren der Lieder mit allerlei interessantem Schnickschnack nicht mehr alleine da stehen. Das Ganze wurde von Tom Elmhurst, dem Produzenten der Yellow-Press-Skandal-aber-super-Künstlerin-Amy-W. gemischt. In den meisten Tracks scheppert es ganz gut, und die Lieder hören sich an, als ob jemand das Schlagzeug umgeworfen hat und dessen Einzelteile gerade über die anderen Instrumente auf der verqualmten Varieté-Bühne fallen - sehr schön. Einige Songs überraschen durch Instrumentierung und Genre (es gibt sogar eine Ballade), fügen sich aber gut in das Gesamtalbum ein. Die Single „Satellite" mit dem earcatching Oooh-oooh-oooh-Gesang und das dazu gehörende Bonnie-und-Clyde-Video stellen die Grundstimmung der Platte ganz gut dar. „Wild Charms" erinnert ein wenig an Tom Waits und in dem Piano-Liebeslied „The Last Goodbye" gibt Alison eine emotionale Diva, was die Frage aufwirft, ob das was sie in den anderen Songs mit ihrer Stimme macht ebenfalls spannende Maskerade und Schauspiel ist. „DNA" hingegen lässt mich an die sinisteren Songs des zweiten Werks „No Wow" denken. Am Schluss wird es mit „You Don´t Own The Road" und vor allem „Pots And Pans" noch mal schräg, nervös und blutdruckerhöhend. Das Abschlusslied wirkt als würde damit das Album zusammengeschnürt. Wie wir wissen haben Alison und Jamie sehr verschiedene Leben: Amerika und Großbritannien. Sie: Dead Weather. Er: Kate M., oder sagen wir lieber mal: Kunst (siehe exorbitant schönes und ausführliches CD-Booklet...). Ich frage mich, ob die Band so gut funktioniert, weil Alison und Jamie meistens in verschiedenen Realitäten leben und sich hier und da treffen, um ein tolles Album aufzunehmen und zu touren…
El_Nico
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