LABEL: Steamhammer / SPV - VÖ: 15.04.2011 |
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Zuletzt aktualisiert am: 19. Mai 2011
Dieses Album ist wirklich schwierig einzuschätzen, da es sehr abstrakt ist und eine ungewöhnliche Strukturierung aufweist. Stoner Doom nennt sich das Ganze. Um es zu umschreiben könnte man sagen, dass es sich um experimentell-psychedelischen Heavy-Rock mit ein paar Metalanleihen handelt. Die Geschwindigkeit der Songs bewegt sich demzufolge im langsamen bis maximal Mid-Tempo Bereich. Das Trio (!) hat sich inzwischen den Ruf als „Atlantas lauteste Band“ erspielt.
Nun ein paar Facts & Figures: Neun solide, teils langatmige Songs, voluminöser Sound mit vielen instrumentalen Passagen und stimmungsvollem Gesang sowie dem nötigen Anteil an Schmutz und Authentizität. Doch so zackig, wie die ersten Sekunden des Openers klingen, sind sie auch vorbei und der Titel zerfließt in gemächlicher Schwere. Die lebendigen Rhythmen und dynamischen Riffs haben jede Menge Power. Zwangsläufig muss man ein wenig an die Heavy-Rock Größen MASTODON denken, die zwar etwas flotter zu Werke gehen, jedoch ähnlich dichte Stimmungen mit ihrer Musik erzeugen.
„Trident“ ist einer der wenigen zügigeren Titel und kann durch einprägsames Riffing, deftige Gitarrensolo-Hurerei sowie kratzige Screams überzeugen. Auch hier wieder unfreiwillige Assoziationen – diesmal in Richtung der frühen ROB ZOMBIE. Ein weiteres Highlight ist der Track „Old World“, der sich durch seinen etwas stärkeren Abwechslungsreichtum hervorhebt. Fast mantrisch schwebt der tiefe Gesangschor durch die Riffs hindurch wie dicker Nebel über die Grabsteine eines Friedhofs. Saftige Nummer. Mit „Black Hole“ zieht das Tempo nochmal deutlich an und bietet zu Beginn sogar fast eine Spur Black Metal im Riffing und Geschrei. Die zentnerschwere Strophe lässt die Balken krachen und bietet dennoch genug Freiraum für ein atmosphärisches Solo. Der Titelsong „Matador“ beendet schließlich diese wahre Odyssee durch dunkle Gefilde und wilde Hirngespinste mit einem wirklich angemessenen Finale. Er lässt sich etwas mehr Zeit als seine Vorgänger und bleibt daher auch haften.
Dieser Longplayer hinterlässt Eindruck. Irgendwie. Hörer, die keine derart konditionierte Aufmerksamkeitsspanne besitzen wie dem Doom geneigte Menschen, werden sich hieran die Zähne ausbeißen. Fans dieser Richtung können darin aber durchaus eine Alternative finden, da der sonst sehr stereotypisch verwendete Gesang, ähnlich dem des Power-Metal, hier keinen Anklang findet.
pd
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