BAND: RIVAL SCHOOLS
ALBUM:

LABEL: Atlantic / Warner – VÖ 04.04.2011
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Zuletzt aktualisiert am: 19. Mai 2011
Ich habe lange versucht, auf „Pedals“ das zu hören, was andere darin hörten, die das Album sehr positiv besprochen haben. Ich bin gescheitert, was vermutlich eher an mir und meinem Geschmack und weniger an der Band liegt, denn das, was sie spielt, ist schon gut. Deshalb übe ich mich im Folgenden in Schizophrenie. Doch zunächst zum Hintergrund: „Pedals“ ist das zweite Album von RIVAL SCHOOLS, der Band von Indie-Legende Walter Schreifels (QUICKSAND), und das erste seit neun Jahren. Von Post-Hardcore war im Zusammenhang mit der ersten Platte die Rede, und ich muss zugeben, dass ich keine Ahnung habe, was das sein soll. „Pedals“ jedenfalls wird von iTunes als Punk gelistet, und das ist es schon mal nicht. Was ist es dann? Wunderbar melancholischer Indierock oder eine dieser Collegerockbands ohne zündende Idee. Dazu singt Schreifels herzerweichend sehnsuchtsvoll oder grauenhaft langweilig. „Pedals“ ist ein sehr konsistentes, in sich ruhendes Werk, dessen Songs nur eine Geschwindigkeit (die mittlere) zu kennen scheinen und Ohrwürmer für etwas Verachtenswertes halten. Überraschende Soundeffekte und wild verfremdete Gitarren reißen die zurückhaltenden Harmonien zwischenzeitlich in Fetzen – oder wirken völlig fehl am Platze, weil aufgesetzt. „Pedals“ kreist um sich selbst, wirkt mit seinen ausufernden Harmonien erdenschwer und beinahe hypnotisch – oder lässt jegliche knackige Melodie und zielführende Arrangements vermissen. Der eine Teil von mir merkt gerade, wie froh er ist, dass dieses Album nun zuende ist. Der andere Teil von mir sagt zu ersterem: ‚Hey, geh doch KISS hören.‘ Und das tu ich jetzt auch.
Jay
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