LABEL: Mystic Produktion – VÖ: 10.05.2011 |
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Zuletzt aktualisiert am: 04. August 2011
Um es gleich vorweg zu sagen: Heavy Metal-Fans sind sehr konservativ, wenn es um ihre Krach machenden Lieblinge geht. Da wird jedes Cover argwöhnisch begutachtet und kritisch gehört. Okay, eine Punkband kann schon mal MOTÖRHEAD covern, auch MOTÖRHEAD einen Song von METALLICA. Ebenfalls erlaubt ist, wenn Bands, wie OHRENFEINDT, zwar ihr eigenes Brett spielen und sich dann doch wie AC/DC anhören. Sinfonieorchester sind ebenfalls genehmigt, aber nicht die harten Songs von IRON MAIDEN zu Popliedchen umarbeiten.
Die polnische Band BAABA KULKA interpretierten in Warschau während eines Konzertes nur die Songs von IRON MAIDEN. Die Zuschauer waren wohl begeistert, denn es schloss sich gleich eine Tournee an. Nun liegen zehn Stücke davon auf CD vor und der Heavy-Fan wird sich nicht daran gewöhnen. Wer mit den Originalen nichts anfangen kann, hört eine gut aufgelegte Sängerin fröhlich und vergnügt Lieder mit gewöhnungsbedürftigem Inhalt trällern. Da schrammelt die Gitarre, das Schlagzeug wird sanft gestreichelt und manchmal kommt sogar ein irgendwie indisch klingender Sound aus den Boxen. Plötzlich ist das Original sehr nahe und dann wieder gibt es schräge Töne satt.
„The Number Of The Beast“ ist noch ganz witzig, aber ab Titel „To Hame A Land“ wird es voraussehbar und an die schon in allen Varianten existierenden Popmelodien gemahnend. Die Idee in allen Ehren, aber nur IRON MAIDEN zu covern wird nicht viele Freunde bringen. Bitte Finger weg von Bruce Dickinsons „Flight Of The Icarus“, denn das ist immer noch zu schön um wahr zu sein.
Wenn sich die hoch musikalischen BAABA KULKA zu einem Album mit eigenen Songs entschließen könnten, dann würde diese Rezension sicherlich ganz anders ausfallen.
ThoBe
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